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Lieber "Goldfinger" als Rechenmeister: So will Vettel den Titel

Sebastian Vettel ist laut Statistik fast schon Weltmeister, doch das will er nicht hören: Im WM-Kampf setzt der Ferrari-Pilot auf Siege statt Rechnerei

(Motorsport-Total.com) - Geht Sebastian Vettel so langsam die Puste im WM-Kampf aus? Schon drei Rennen hat der Ferrari-Pilot in Folge nicht gewinnen können. In den letzten sechs Grands Prix gab es nur einen Sieg. Doch Vettels Trumpf ist die Konstanz. Nur zweimal stand er in dieser Saison nicht auf dem Podium. Wenn er so weitermacht, könnte der WM-Kampf weiter in seine Richtung laufen, doch nur die Punkte zu hamstern, ist nicht Vettels Stil.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel mit seinem berühmten Finger: Bringt der ihn zum Titel 2017? Zoom

"Ich möchte gewinnen", sagt er klipp und klar, als er gefragt wird, ob ein Podestplatz beim Heimspiel von Lewis Hamilton in Silverstone ausreichen würde. Vettel möchte im Meisterschaftskampf nicht zum Rechenmeister werden und immer nur schauen, welcher Platz ihm ausreichen würde. Das hat man schon in Österreich gesehen, als er sich nicht mit Rang zwei begnügen wollte, sondern Valtteri Bottas bis ins Ziel gejagt hat.

"Wenn ich die Wahl hätte, würde ich alle Rennen gewinnen. Aber man hat keine Wahl", meint der viermalige Weltmeister. Vettel muss wie jeder andere Fahrer auch um seine Erfolge kämpfen. Und wenn ein Sieg einmal nicht möglich sein sollte, dann nehme er auch mal einen zweiten Platz. "Und wenn man nicht Zweiter werden kann, dann nimmt man auch einen dritten Platz", sagt Vettel. Im Idealfall ist es aber immer der Sieg.

Dass Ferrari siegreich sein kann, hat das Team in dieser Saison schon häufig genug unter Beweis gestellt. "Die Pace war immer gut. Das gibt uns Zuversicht, dass es hier auch gut laufen wird", meint der Deutsche weiter. Positiv ist, dass die Scuderia für das Wochenende neue Teile im Gepäck hat, und dass Silverstone dem Boliden durch die schnellen Kurven gut liegen sollte. Die Chancen sind also durchaus gegeben, dass die Fans am Sonntag wieder den berühmten Vettel-Finger sehen, wenn der Deutsche gewinnt.


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Spätestens seit Spielberg am vergangenen Wochenende hat sich jedoch ein neuer Konkurrent in den WM-Kampf gesellt. Valtteri Bottas scheint sich bei Mercedes eingelebt zu haben und konnte den Lauf in Österreich aus eigener Kraft gewinnen. Vettel muss nun also im WM-Kampf auf beide Silberpfeile aufpassen, was er zumindest für die Fans als positiv empfindet. Auf wen er mehr aufpassen muss, darum drückt sich der Heppenheimer, doch er lobt den Finnen: "Bislang leistet er gute Arbeit."

Trotz der doppelten Vorsicht geht Vettel die Jagd nach Titel Nummer 5 nicht anders an. Er macht sich im Moment keine Sorgen um Punkte, schließlich ist noch nicht einmal die Hälfte der Saison absolviert. "Für uns sind die guten Nachrichten, dass wir einen guten Saisonstart hatten. Das Auto funktioniert überall, und wir sind speziell im Rennen konkurrenzfähig", sagt er. "Für uns ist das Wichtigste, dass es mehr Stärken als Schwächen gibt."


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Bislang hat ihn das gut durch die Saison getragen. Und sollten doch einmal alle Stricke reißen, dann kann sich der Deutsche immer noch auf die Statistik verlassen. Bislang wurde er nämlich immer Weltmeister, wenn er nach neun Rennen die WM angeführt hat. "Das wusste ich nicht. Ich bin bei manchen Dingen abergläubisch, aber das gehört nicht dazu", lacht er.