powered by Motorsport.com

Kimi Räikkönen "unbesorgt": "Ich habe den Speed"

Wird Kimi Räikkönens Ferrari-Vertrag verlängert? Wie er die erste Saisonhälfte beurteilt und wieso er laut eigenen Angaben noch nicht zum alten Eisen gehört

(Motorsport-Total.com) - Jedes Jahr muss Kimi Räikkönen um eine Vertragsverlängerung bangen. Doch so schlecht stand es in der WM im Vergleich zu Sebastian Vettel vor dem Ungarn-Grand-Prix, der das Ende der ersten Saisonhälfte markiert, noch nie: Der 37-Jährige hat mit 98 WM-Punkten nur rund die Hälfte der Zähler seines Teamkollegen auf dem Konto, während er im Vorjahr mit 106:98 sogar in Führung lag. Und 2015 lautete das Verhältnis 135:76 für den Deutschen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen: Kann er sich weiter an sein Ferrari-Cockpit klammern? Zoom

Ist der Weltmeister des Jahres 2007 inzwischen ein Auslaufmodell? Der Finne will davon verständlicherweise nichts wissen: "Was das Fahrerische angeht, weiß ich, dass ich den Speed habe", meint er. "Das macht mir also keine Sorgen. Es geht darum, die Dinge richtig hinzubekommen, dann kommt auch das Ergebnis."

Doch das ist diese Saison nur selten gelungen: Räikkönen hat erst drei Podestplätze zu Buche stehen, während Vettel, der übrigens bei den Vertragsverhandlungen sein größter Fürsprecher ist, schon ebensooft siegte. "Ich bin mit den Ergebnissen nicht glücklich, das ist sicher. Ich will Rennen gewinnen, will ständig ganz oben stehen. Das war diese Saison nicht so oft der Fall", weiß er. Anhand der Ergebnisse könne man aber nicht immer sagen, ob die Leistung gepasst hat: "Leider ist es nicht immer so einfach."

Halbjahreszeugnis: Räikkönen drückt sich vor Selbstbeurteilung

Tatsächlich hat Räikkönen diese Saison nicht gerade das Glück gepachtet: In Monaco war sogar ein Grand-Prix-Sieg möglich, doch dann fiel er durch eine misslungene Strategie - manche sprechen gar von einer bewussten Bevorzugung Vettels - auf Platz zwei zurück. Und erst in Silverstone lag er wieder auf Kurs zu Platz zwei, als kurz vor der Zielflagge der Reifen platzte und er auf Rang drei zurückfiel. Dazu kommen zahlreiche weitere Pannen, die vorrangig beim Finnen auftraten.

"Dieser Tage wird man in in der Schule nicht mehr nach Zahlen benotet." Kimi Räikkönen

Welche Note er sich selber geben würde? "Dieser Tage wird man in in der Schule nicht mehr nach Zahlen benotet", drückt er sich um eine Antwort und schmunzelt. "Was für ein Pech!" Und auch auf einen Höhepunkt und einen Tiefpunkt der ersten Saisonhälfte will er sich nicht so wirklich festlegen. "Wenn man das Rennen nicht beendet, dann ist das immer am schlimmsten. Das ist ein paar Mal passiert. Und der beste Moment? Schwer zu sagen. Beim vergangenen Rennen hatte ich ein gutes Gefühl, und es hat Spaß gemacht", sagt er.

Kein Wort von Monaco, wo er sein bestes Ergebnis eingefahren hatte, aber nach dem Rennen wegen des verlorenen Sieges verärgert war. Offenbar hat er den Strategie-Faux-pas seines Teams noch immer nicht verdaut. Nun hofft er, dass er das positive Momentum aus Silverstone in die Sommerpause mitnehmen kann.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Budapest

Silverstone sorgt für Zuversicht

"Wir haben dort nicht das erwünschte Endergebnis geholt, aber dafür gibt es andere Gründe", spielt er auf den Reifenschaden an. "Ich habe am vergangenen Wochenende das Maximum aus unserem Paket herausgeholt, aber das war offensichtlich noch immer nicht genug." Immerhin lag er aber im Rennen und im Qualifying stets vor seinem Teamkollegen.

Für den winkeligen Hungaroring ist Räikkönen zuversichtlich: "Diese Strecke sollte uns besser liegen. Ich kann mich irren, aber ich hoffe dass wir an der Spitze kämpfen werden. Und hoffentlich ist das Gefühl für das Auto hier ähnlich wie in Silverstone, dann ist das aus fahrerischer Sicht auch kein Problem. Ich muss nur alle Details richtig hinbekommen."