Force-India-Updates: "Kommt nicht auf die Größe an"

Force India fühlt sich auch im Entwicklungsrennen zuversichtlich: Kleine Updates bei jedem Rennen in einer viel höheren Rate als noch 2016

(Motorsport-Total.com) - Während sich an der Spitze nur Ferrari und Mercedes bekriegen, wird im Mittelfeld ein ganz eigener Kampf ausgetragen. Dabei kommt es nach der großen Regeländerung in der Formel-1-Saison 2017 neben den Duellen auf der Strecke auch zum großen Entwicklungsrennen der Teams. Updates kann man bei jedem Rennen an jedem Auto zählen. Wohl dem, dessen Budget dafür ausreicht. Aber es muss nicht immer gleich der große Wurf sein, der einem den entscheidenden Zehntel-Vorteil gegenüber der Konkurrenz bringt.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Immer mal was Neues: Der Force India ist bei keinem Rennen der Gleiche Zoom

Oder wie es Force Indias Technischer Direktor Andrew Green ausdrückt: "Es kommt manchmal nicht auf die Größe des Updates an. Manchmal können die kleinsten Dinge den größten Unterschied machen. Das sehen wir an unserem Auto. Man kann zum Beispiel kleine Teile rund um den Hinterreifen nur um ein paar Millimeter verschieben und das kann sich immens auswirken. Das bringt manchmal mehr, als ein komplett neuer Frontflügel."

Force India darf sich momentan wieder das viertbeste Team der Königsklasse nennen. Aktuell stehen sie zwar 58 WM-Punkte hinter Red Bull, aber auch bereits 42 Zähler vor Williams. Dabei war der VJM10 zu Saisonbeginn gar nicht das beste Mittelfeldauto. Die Zuverlässigkeit und der Umstand, dass es meist sowohl Sergio Perez als auch Rookie Esteban Ocon in die Punkte schafften, ermöglichte die gute Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte.

Der Umstand, dass das Team in den vergangenen Jahren äußert effizient wirtschaftete, ermöglicht ihnen wiederum, in diesem Jahr mitzuhalten. Vorbei sind die Zeiten, in denen erst zur Saisonmitte ein konkurrenzfähiges Auto an den Start gebracht werden konnte. Obwohl Force India mit dieser Taktik 2015 immerhin schon den Konstrukteursplatz fünf erreicht hatte. Der vierte Platz im vergangenen Jahr und der Sponsoren-Deal mit BWT haben aber den entscheidenden Aufschwung ermöglicht.

"Wir haben das Auto noch nie so stetig weiterentwickelt wie in diesem Jahr", so Green. "Wir bringen mehrere Updates zu jedem Rennen. Wir haben nicht mehr Leute als vor sechs Monaten, aber wir haben ein viel größeres Budget. Unseren Leuten gehen nie die Ideen aus. Und wir sind jetzt in der Lage, mehr davon umzusetzen oder damit zu experimentieren."


Fotos: Force India, Großer Preis von Österreich


Und so konnten nach den eher glücklichen Punktplätzen zu Saisonbeginn mittlerweile sogar schon Podiumsplätze angegriffen werden. Denn: "Im vergangenen Jahr hätten wir zu dem Zeitpunkt unter den alten Regeln Probleme gehabt, uns um eine halbe Sekunde zu verbessern. In diesem Jahr würde ich sagen, dass wir das verdoppeln konnten."