Force-India-Boss rügt Fahrer: "Team steht an oberster Stelle"

Force Indias Teamchef Vijay Mallya ist über die Kollision in Baku alles andere als glücklich und mahnt seine Piloten - Freie Fahrt bleibt trotzdem das Credo

(Motorsport-Total.com) - Force-India-Teamchef Vijay Mallya hatte seinen beiden Fahrern nach den Streitereien von Kanada noch freie Fahrt für den weiteren Saisonverlauf erteilt, doch in Baku dankten es Sergio Perez und Esteban Ocon mit einer teaminternen Kollision, die Force India um viele Punkte und möglicherweise sogar einen Sieg gebracht hat. "Es ist frustrierend, darüber zu sinnieren, was hätte sein können", seufzt der Inder.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya warnt seine Fahrer, dass das Team immer Vorrang hat Zoom

Vor dem Großen Preis von Österreich am kommenden Wochenende hat der Teamgründer seine beiden Piloten daher noch einmal eingehend in die Pflicht genommen: "Seit Baku haben wir intern ein paar Gespräche geführt und unsere Fahrer daran erinnert, dass das Team immer an oberster Stelle stehen muss", sagt Mallya. "Es ist niemals akzeptabel, wenn Teamkollegen miteinander kollidieren. Das hat uns in Baku sicherlich Punkte gekostet."

Bei Force India hatte man sogar in Erwägung gezogen, eine Stallorder zu aktivieren, nachdem man schon in Kanada ein mögliches Podest verspielte, doch Mallya möchte bei seinen Grundzügen bleiben und beiden Piloten Freiheit gewähren: "Die Vorkommnisse von Aserbaidschan werden unseren Ansatz nicht verändern. Unsere Fahrer können frei fahren, und ich bin sicher, dass sie eine wertvolle Lektion gelernt haben."

In Baku hatte Esteban Ocon beim zweiten Safety-Car-Restart versucht, seinen Teamkollegen in Kurve 2 zu überholen. Dabei drückte er Perez am Kurvenausgang in die Mauer. Ocon schleppte sich mit einem Plattfuß an die Box zurück und wurde immerhin noch Sechster, Perez wurde zunächst in die Garage geschoben, nahm das Rennen nach der Unterbrechung aber wieder mit Rundenrückstand auf. Ein gebrochener Sitz beendete seine Fahrt schließlich.

Dass so etwas in Spielberg nicht wieder vorkommen wird, auch wenn es wahrscheinlich wieder um gute Punkte gehen wird, davon ist der Teamchef überzeugt: "Wir haben ihnen ein konkurrenzfähiges Auto gegeben, und ich weiß, dass sie reif genug sind, um zum Guten des Teams zusammenzuarbeiten", so der Inder.

Sergio Perez ist auch eine Woche nach dem Vorfall noch nicht ganz über die Enttäuschung hinweg, nimmt aber mit, dass die Performance in Aserbaidschan gestimmt hat. "Wir haben an der Spitze gekämpft, und das Auto hat gut funktioniert", sagt er. "Es ist einfach schade, dass mein Rennen vorzeitig beendet war, weil es eine großartige Chance auf das Podium gegeben hätte. Ich denke aber, dass wir in Österreich genauso konkurrenzfähig sein können."