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Felipe Massa: Wenn das Herz noch an der Formel 1 hängt

Felipe Massa blickt auf eine Karriere zurück, die beinahe schon ein Ende gefunden hätte und die von Beginn an dem Leitsatz hatte: "Ich folge meinem Herzen"

(Motorsport-Total.com) - 15 Jahre Formel 1, über 250 Grands Prix, elf Siege, 16 Pole-Position und eine Vizeweltmeisterschaft - Felipe Massa hätte es verdient gehabt, nach der Saison 2016 seinen Königsklassen-Ruhestand zu genießen. Warum er dennoch zurückgekommen ist und mit 36 Jahren noch immer in der Startaufstellung steht, hat viel mit seinem Gemüt zu tun. Über seine bewegte Karriere spricht er im ausführlichen Interview mit 'Mobil 1 The Grid'.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa ist mit sich und seinem Karriereverlauf im Reinen Zoom

"Ich glaube, den Speed hat man schon, wenn man in der Formel 1 anfängt", philosophiert er zum Beispiel über seine Anfänge 2002. "Die Erfahrung hilft einem aber, konstantere Leistungen zu bringen und Dinge zu erkennen, bevor sie passieren. Das Beste wäre, wenn man als 20-Jähriger Rookie schon die ganze Erfahrung mitbringen würde. Aber das ist leider unmöglich."

Massa spricht von großartigen Erfahrungen bei seinem ersten Team Sauber und der einzigartigen Möglichkeit, zu Ferrari zu wechseln. "Es war wie ein Traum für mich, neben Michael Schumacher fahren zu können, der wie ein Lehrer für mich war." Außerdem betont der Brasilianer, dass ihm seine italienischen Wurzeln und eine ähnliche Mentalität dabei geholfen haben, sich mit der Scuderia zu identifizieren.

Der erste Sieg, der erste Heim-Sieg und natürlich das wahrscheinlich spannendste Saison-Finale aller Zeiten, aus dem er nur für wenige Sekunden als Weltmeister hervorging, sind Highlights, die er bespricht. "Nichts davon war geplant", sagt er über seinen emotionalen Podiumauftritt nach der verlorenen WM. "Das kam alles von selbst. Ich finde es richtig zu tun, was einem das Herz sagt."

Felipe Massa

Bild für die Ewigkeit: Den Fast-Weltmeister von 2008 wird man in Erinnerung behalten Zoom

Ein Lowlight seiner Karriere war selbstverständlich sein schwerer Unfall im Ungarn-Qualifying 2009. "Es war nicht mein Tag", beschreibt er den Vorfall, bei dem er von einer Springfeder am Kopf getroffen wurde. "Oder vielleicht war es mein Tag, weil ich das Glück hatte, danach wieder rennfahren zu können." Risiken sei auch nach seinem Comeback wieder eingegangen. "Das Einzige, was sich vielleicht geändert hat, ist, dass ich das Leben generell mehr respektiere. Weil man merkt, dass sich die Dinge so schnell ändern können."

Zu Williams sei er dann unter anderem wegen der langen Tradition brasilianischer Fahrer in Grove gewechselt. Außerdem gefalle ihm die familiäre Atmosphäre im Team.

Und dann war da noch der Abschied, den Massa eigentlich schon im vergangenen Jahr feierte. In Sao Paulo bekam er nach seinem Ausfall auch in der Boxengasse stehende Ovationen - mitten im Rennen. "Das zeigt einem, dass die Leute wirklich Respekt für einem haben und wie viel Liebe auch unter Konkurrenten herrschen kann."


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Dass er sich doch wieder zum Comeback hat überreden lassen hat einen Grund, der sich wie ein roter Faden durch seine Karriere gezogen hat: Ich bin meinem Herzen gefolgt."

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