Fahrer-Bowling: Daniel Ricciardos böser Plan mit Alonso

Daniel Ricciardo überlegt sich, wie er mit Hilfe von Fernando Alonso von hinten nach vorne kommen kann - Weitere Strafen zu sammeln wäre nicht förderlich

(Motorsport-Total.com) - Das Glas ist immer halb voll, oder? Zumindest sieht es Daniel Ricciardo nach seinem horrenden Qualifying so. Denn weil er nach seinem technischen Defekt in Q1 ohnehin Letzter war, fällt sein Getriebeschaden, der ihm fünf Startplätze gekostet hätte, nicht mehr ins Gewicht - oder andersherum ist der Ausfall nicht ganz so desaströs, weil seine Startposition eh irgendwo im Mittelfeld gewesen wäre.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Rambo: Müssen sich die Fahrer vor Daniel Ricciardo in Acht nehmen? Zoom

"Aus der Sicht her ist es kein fürchterliches Desaster", nimmt es der Red-Bull-Pilot gelassen und ist froh, dass der Schaden am Motor nicht morgen gekommen ist. Der Australier hatte nach wenigen Minuten von Q1 seltsame Geräusche aus dem Turbo gehört, kurze Zeit später ging der Motor aus. "Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ein Motor funktioniert - aber ich weiß, wie sich ein Turbo anhört", geht er auf Ursachensuche.

Der stets lächelnde Australier versucht das Positive an seinem schlechten Startplatz zu sehen. So könnte er morgen etwa ein Risiko mit den Reifen eingehen, das sich eventuell auszahlen könnte. "Vielleicht kommt ein spätes Safety-Car, und ich kann am Ende einen neuen Satz benutzen", sagt er. Oder er könnte schon einmal weitere Strafen sammeln, wenn er ohnehin die letzte Reihe besetzen muss.

"Das ist etwas, worauf wir schauen können", bestätigt Ricciardo. "Ob wir 19. oder 20. sind - ich kann Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) die Position gerne geben, wenn er möchte", lacht der Red-Bull-Pilot. Das Problem: Den Spanier wird er nicht einholen können, weil dieser 30 Positionen verliert und virtuell auf Startposition 43 steht. Ricciardo bekommt fünf Plätze für das Getriebe, doch einzig der Wechsel der MGU-H (zehn Strafplätze) würde überhaupt Sinn ergeben - alle anderen Teile könnte er ohnehin straffrei tauschen und sich somit einfach nur näher an spätere Strafen bringen.

Von daher wäre es ziemlich zwecklos, über solche Spielchen nachzudenken. Dafür hat Ricciardo schon ein paar Ideen, wie er morgen von ganz hinten nach vorne kommen möchte. "Da kommt Fernando ins Spiel. Ich muss vielleicht seine Bremsen in Kurve 3 lösen, damit er vor mir zehn Autos rausnimmt", scherzt er. "Von Platz zehn aus sollte ich in der Lage sein, den Rest zu erledigen."

Doch das ist natürlich nicht ernst gemeint. Vielmehr plant er, den McLaren-Piloten mit ins Boot zu holen: "Fernando und ich werden heute Abend ein paar Bier trinken und überlegen", sagt Ricciardo. Eine ungefähre Vorstellung hat er schon, die der ersten Ausführung ziemlich nah kommt: "Ich denke, dass wir Fahrer um Fahrer raushauen und uns so nach vorne arbeiten. Das ist der Plan", grinst er. "Ich habe zwar noch nicht mit ihm gesprochen, aber ich bin sicher, dass er da wie ich denkt."