Einfach zu langsam: Force India im Mittelfeld gefangen

Force India hadert mit den Bedingungen auf dem Hungaroring: Laut Esteban Ocon habe man alles aus dem Auto herausgeholt, trotzdem wurde Q3 verfehlt

(Motorsport-Total.com) - Force India erlebte beim Qualifying der Formel 1 in Ungarn ein echtes Schlamassel. Sonst Dauergast in Q3, schafften es Esteban Ocon und Sergio Perez nicht über die Ränge zwölf und 14 hinaus. Dass es für das Team ein schwieriges Wochenende werden würde, war bereits abzusehen, doch welche Probleme man hat, da sind sich die beiden Piloten nicht einig.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Bei Force India lief am heutigen Samstag nicht viel zusammen Zoom

"Ich fühle mich schon das ganze Wochenende nicht wohl im Auto, die Balance fehlt einfach", klagt Perez. Ihm fällt es vor allem schwer, den richtigen Grip mit dem Auto zu finden. "Das ist die Wurzel der meisten Probleme", wie er sagt. Bei Teamkollege Esteban Ocon sieht die Sache anders aus: "Von der Balance her fühlt sich das Auto gut an", findet der Franzose. Sein Manko ist: "Es fehlt uns einfach ein bisschen das Tempo, ganz einfach."

Vor allem in den mittelschnellen Kurven verliert Force India eine Menge Zeit. Der zweite Sektor hat sich daher schon als Schwachpunkt am gestrigen Tag herausgestellt und war es auch heute wieder. "Dort haben wir einfach zu wenig Anpressdruck", sagt Ocon. Daher musste man sich heute auch Renault, McLaren und Toro Rosso geschlagen geben - ein ungewohntes Gefühl für Force India.

Die Piloten können allerdings wenig dafür. Laut Ocon habe man das Beste aus dem Auto herausgeholt. "Ich fühle mich gut im Auto, es ging seit gestern auch vorwärts", sagt der Franzose und ist daher mit seinem persönlichen Verlauf der Session zufrieden. "Da wo wir im Qualifying stehen, stehen wir halt", sagt er. "Wir hatten einfach nicht die Pace für Q3. Wir hatten gehofft, weiter vorne zu stehen, aber Ungarn ist einfach nicht unsere stärkste Strecke."

Damit hat vor allem Perez seine Probleme. Der Mexikaner sagt, dass es auch an seinem Fahrstil liege, dass er heute hinter Ocon stand. "Für ihn funktioniert es hier wohl besser", meint er. "Normalerweise möchte ich viel Speed mit in die Kurven nehmen, aber ich muss meinen Fahrstil etwas mehr anpassen. Wir schätzen, dass es beim Angehen einer Kurve ein Problem bei uns gibt. Wir haben vermutlich nicht genügend Belastung in den Kurven."

Normalerweise könne er sich auf so etwas gut einstellen, doch heute war für ihn einfach der Wurm drin. Die Balance passte für ihn einfach nicht, zudem versaute er seinen ersten Versuch in Q2. "Dadurch war ich für meinen letzten Run aus dem Tritt. Und die Runde war auch nicht so toll", seufzt er und klagt über ein inkonstantes Auto. "Es war wahrscheinlich eines der schwierigsten Qualifyings der Saison für mich."

Und obwohl der Hungaroring nicht zum Boliden passt, gibt man im Team die Hoffnung nicht auf. "Ich glaube, dass wir im Rennen etwas stärker sein werden. Punkte sind auf jeden Fall das Ziel", meint Ocon, der mit einer Ausnahme am Ende immer in den Top 10 landete. Das sieht auch Co-Teamchef Robert Fernley so: "Auf den Longruns sah der Speed besser aus, insofern sind wir optimistisch, zumindest ein paar Punkte holen zu können."