• 12.07.2017 21:19

  • von Daniel Halder

Bürgermeister: London könnte einen Grand Prix ausrichten

Der Traum von einem Formel-1-Rennen in London rückt näher - Bürgermeister Sadiq Khan will mit Liberty sprechen und meint vielsagend: "Warten sie nur ab..."

(Motorsport-Total.com) - Vorbei an Trafalgar Square, hinauf zu Big Ben, am Parlament vorbei und dann entlang am Ufer der Themse... Den Traum von einem Formel-1-Grand-Prix in den Straßen Londons gibt es schon lange. Nicht nur viele tausende Motorsportfans würden sich ein Rennen im Herzen der britischen Hauptstadt wünschen, auch Ex-Promoter Bernie Ecclestone galt stets als Verfechter eines solch außergewöhnlichen Spektakels. Unter der Federführung der neuen Verantwortlichen von Liberty Media gastierte die Königsklasse am Mittwoch nun zu einem aufsehenerregenden Showevent in der englischen Metropole.

Titel-Bild zur News: London

Ein echter Grand Prix am Piccadilly Circus scheint in greifbare Nähe zu rücken Zoom

Neben zahlreichen Altstars waren alle aktuellen Teams und Fahrer - mit Ausnahme von Lokalmatador Lewis Hamilton - vertreten. Die Fans waren ganz nah dran, als Sebastian Vettel und Co. Whitehall entlang rasten und vor den Augen der begeisterten Zuschauer Donuts in den Asphalt brannten. Plötzlich scheint der Traum von einem richtigen Formel-1-Rennen in London vorstellbarer denn je - denn auch Bürgermeister Sadiq Khan zeigt sich dem Projekt gegenüber aufgeschlossen.

"Wir müssten einige Hürden überwinden, aber ich sehe keinen Grund, warum wir zukünftig kein Formel-1-Rennen in London organisieren könnten", lässt Khan am Rande des Showevents bei 'Sky Sports News HQ' aufhorchen. Erst im vergangenen April wurde auf der Insel eine Gesetzesänderung beschlossen, die die Durchführung von Autorennen auf öffentlichen Straßen erleichtert. Khans Äußerungen sind ein weiterer Hinweis darauf, dass die Idee plötzlich gar nicht mehr so unrealistisch erscheint. Zumal Londons Bürgermeister offenbar einen guten Draht zu den Liberty-Verantwortlichen pflegt.

"Ich habe die neuen Besitzer schon getroffen. Mit ihnen weht ein neuer Wind, sie haben aufregende Ideen", schwärmt der 46-Jährige. "Wenn sie sich mit mir unterhalten wollen, wäre ich sehr froh darüber, würde ihnen zuhören und gemeinsam mit ihnen daran arbeiten, dass wir es möglich machen." Die Annäherung von Londons Bürgermeister und der Formel 1 kommt just wenige Tagen, nachdem Silverstone ankündigte, nach 2019 kein Rennen mehr auszurichten. Weil es auf der Insel außer Silverstone keine permanenten Rennstrecken gibt, die den Standard der Formel 1 erfüllen, liegt der Gedanke nahe, den britischen Grand Prix ab 2020 in der Hauptstadt auszutragen.


F1 Live in London

"Wenn es wirklich so ist, dass die Gespräche mit Silverstone zu keinem Ergebnis geführt haben, dann können wir reden. Aber lasst uns abwarten. Ich weiß nur, dass es unzählige Formel-1-Fans in London gibt. Klar gibt es auch Hürden, aber ich kann nicht erkennen, warum wir nicht in der Lage sein sollten, in der Zukunft ein Rennen in London abzuhalten", so Khan. Obwohl die Metropole zuletzt von einigen terroristischen Anschlägen heimgesucht wurde, hegt der 46-Jährige keine grundsätzlichen Bedenken.

"Wir sind gut darin, große Veranstaltungen sicher zu organisieren. Ich kann versprechen, dass wir für die Sicherheit eines Jeden sorgen und erfolgreiche Events auf die Beine stellen können. Wenn die Formel 1 mit uns zusammenarbeitet, können wir hier künftig einen Grand Prix haben. Warten sie nur ab", so Bürgermeister Khan vielsagend. Die deutlichen Worte dürften bei Liberty Media auf offene Ohren stoßen. Die neuen Macher haben mehrfach angekündigt, die Königsklasse in die Metropolen der Welt zu tragen. Unter anderem wird hinter den Kulissen eifrig an einem künftigen Rennen in New York gebastelt.