Beat Zehnder: Teamchefs sehen Bottas-Start anders als FIA

Die Unterstützung für Sebastian Vettel in der Causa Bottas-Start wird immer größer - Beat Zehnder ruft die Formel 1 auf, sich ein Beispiel an der Leichtathletik zu nehmen

(Motorsport-Total.com) - Frühstart oder nicht Frühstart? Eine Woche lang wurde auf Sebastian Vettel, der von seiner Position des Frühstarts von Valtteri Bottas beim Großen Preis von Österreich 2017 nicht abrücken will, eingedroschen. Doch nun stellen sich immer Personen im Fahrerlager hinter seine Meinung. Sauber-Teammanager Beat Zehnder nimmt den Start sogar als Anlass, die FIA dazu aufzurufen, das Startsystem zu überdenken. "Es war klar zu sehen, dass Bottas spekuliert hat", sagt der 51-Jährige bei 'Sky'.

Titel-Bild zur News: Beat Zehnder

Beat Zehnder hält den Start von Valtteri Bottas in Spielberg für regelwidrig Zoom

Für ihn war der Start von Valtteri Bottas ein ganz klarer Fehlstart, weil sich die Räder bereits vor dem Erlöschen der ampeln bewegt hätten. Und mit seiner Meinung steht er nicht alleine dar, wie er weiter ausführt: "Das Verständnis aller Teammanager ist ein anderes (als das der FIA; Anm. d. Red.). Wenn das fünfte Licht eingeschaltet ist, ist das System scharf geschaltet und niemand darf mehr zucken." Das sei aber bei Bottas klar der Fall gewesen.

In den offiziellen Daten wird Bottas' Reaktionszeit mit für Formel-1-Fahrer normalen 0,2 Sekunden angegeben. Es gibt an diesen Zahlen jedoch erhebliche Zweifel. FIA-internen Daten zufolge soll Bottas 0,06 Sekunden vor Erlöschen der Ampeln losgefahren sein, was aber innerhalb der Messtoleranz lag.

Zehnder verweist auf die Leichtathletik. Bei Sprints, in denen jede Hundertstelsekunde Reaktionszeit zählt, gibt es ein spezielles System: "Dort wird die Reaktionszeit eingerechnet. So etwas haben wir hier nicht. Hier kann man spekulieren und 'auf null' losfahren. Das geht manchmal gut, aber in 90 Prozent der Fälle eher nicht." Valtteri Bottas hatte gewaltiges Glück, was er indirekt auch selbst zugegeben hat. Am Ergebnis wird dies letztlich jedoch nichts mehr ändern.