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Talent Carlos Sainz: Hat ihn Red Bull an der Kette?

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass das Schicksal von Carlos Sainz von Red Bull abhängt - Perspektive des Toro-Rosso-Piloten ungewiss

(Motorsport-Total.com) - Fluch und Segen zugleich: Das Red-Bull-Juniorprogramm macht aus Nachwuchstalenten Siegfahrer, allerdings gibt es auch eine Schattenseite. Denn die jungen Fahrer liefern sich den Bullen aus, um in der Formel 1 Erfolg zu haben. Jungbulle Carlos Sainz steckt derzeit bei Toro Rosso fest, kann jedoch nicht ins A-Team aufsteigen und auch sonst sind seine Karriereoptionen überschaubar. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass die Bullen den Madrilenen an der Leine halten.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Quo vadis, Carlos Sainz? Red Bull wird über sein Schiksal entscheiden Zoom

Der Name Sainz fiel auch im Zusammenhang mit der Nachfolger-Suche für das Mercedes-Cockpit von Nico Rosberg. Der Spanier hat nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' allerdings einen Red-Bull-Vertrag bis Jahresende. Anscheinend kann das Team allerdings eine Option ziehen und Sainz behalten. Damit stünde er für ein mögliches Topcockpit 2018 nicht zur Verfügung.

"Carlos ist bereit", glaubt Mercedes-Motorsportchef Wolff bei 'El Mundo Deportivo'. "Ich mag ihn und seine Familie. Er ist ein moderner Fahrer, gut aussehend, intelligent und schnell." Allerdings ist Sainz eben ein Red-Bull-Pilot. "Sie werden versuchen, die Guten in ihrem System zu halten oder ihr Schicksal zu kontrollieren", so der Österreicher. "So sieht die Situation im Moment aus."

Sainz befindet sich in einer Zwickmühle und droht, den Sprung in ein Topteam nicht zu schaffen. Denn bei Red Bull sind Max Verstappen und Daniel Ricciardo für 2018 fix gesetzt. Teamchef Christian Horner betonte zudem vor Kurzem: "Wir beabsichtigen es im Moment nicht, einen unserer Piloten ziehen zu lassen." Das Investment Sainz soll den Bullen erhalten bleiben. Nachdem es anscheinend bereits Gespräche mit Renault und Interesse von Ferrari am Spanier gab, muss sich dieser außerhalb des Bullen-Universums umsehen.

Helmut Marko, Schirmherr des Red-Bull-Juniorprogramms, bestätigte gegenüber 'Motorsport-Total.com' bereits im April, dass man Sainz freigeben würde, falls Ferrari einen Nachfolger für Kimi Räikkönen suchen würde. Für Renault hat man Sainz nicht freigestellt, obwohl sich Carlos Sainz sen. sehr dafür stark gemacht hatte. Der französische Rennstall wäre aber keine Verbesserung gewesen. Bei Ferrari würde Marko hingegen zu überlegen beginnen. Allerdings verriet der Österreicher auch, dass es von Ferrari im Vorjahr keine Anfrage gab. Über die Toro-Rosso-Fahrerpaarung 2018 werde man sich "nach der Sommerpause" Gedanken machen, so der Red-Bull-Motorsportberater.


Fotos: Carlos Sainz, Großer Preis von Spanien


Bitter: Würde Carlos Sainz auch 2018 noch bei Toro Rosso fahren, wäre das seine vierte Saison mit dem Team aus Faenza. Damit würde er einen neuen Rekord für die längste Toro-Rosso-Ära eines Fahrers aufstellen. Da das Team in dieser Saison die Vorgabe erhalten hat, Fünfter in der Teamwertung zu werden, gibt es auch nicht mehr viele Aufstiegsmöglichkeiten für Sainz. "Bei den Namen Fernando Alonso und Sebastien Vettel im Raum" glaubt Marko nicht daran, dass es ernsthaftes Interesse von Mercedes oder Ferrari an dem Junior geben wird.