Null Verschleiß: Fahrer fordern "Super-Super-Supersoft"

Pirelli bietet in Monaco die drei weichsten Reifen aus dem Sortiment 2017 an, doch selbst damit könnte man das Rennen mit nur einem Satz durchfahren

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen in Sotschi steht nun mit dem Grand Prix von Monaco ein weiterer Lauf bevor, bei dem die Reifen von Pirelli nicht an ihre Grenzen gebracht werden. Obwohl der italienische Pneuhersteller mit Ultrasoft, Supersoft und Soft schon die weichsten Produkte aus seinem Spektrum zur Wahl anbietet, fordern die Fahrer für die Zukunft noch mindestens um einen weiteren Grad weichere Reifen.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Ultrasoft-Reifen

Selbst der Ultrasoft ist den Fahrern noch um einen Grad zu hart für Monaco Zoom

"Man könnte hier problemlos mit einem einzigen Reifensatz durchfahren", erklärt Daniel Ricciardo. "Okay, wir haben die weichsten Reifen. Aber vielleicht brauchen wir einen speziellen Monaco-Reifen. Ist möglicherweise leichter gesagt als getan, weil so ein Reifen ja auch getestet werden muss. Aber ein Monaco-Reifen, ein Super-Super-Supersoft, wäre cool. Dann müsste man auch zwangsläufig mehr als einen Boxenstopp machen."

Denn das Rennen am Sonntag läuft fast unweigerlich auf eine Einstoppstrategie hinaus. Und damit nicht genug: Kommt etwa gleich am Start das Safety-Car auf die Strecke, wird sich der eine oder andere überlegen, sofort Reifen zu wechseln und damit bis zum Ende durchzufahren. Das hilft auf einer engen Strecke wie Monaco, wo Überholen fast unmöglich ist, nicht, den Spannungsbogen möglichst lange aufrechtzuerhalten.

"Es wäre schade für dieses Rennen, ein Stopp ist nicht gerade toll", findet Felipe Massa. "Im letzten Fahrerbriefing haben wir mit Charlie (Whiting, FIA-Rennleiter; Anm. d. Red.) darüber geredet. Einige Fahrer haben gesagt, es sollten zwei Stopps sein, und zwar für alle. Dann macht das Rennen mehr Spaß, dann wird es unterhaltsamer." Denn in Monaco bedeutet jeder Boxenstopp mehr eine Chance, den voranfahrenden Gegner mittels Strategie unter Druck zu setzen.

"Der Verschleiß", ergänzt Pascal Wehrlein, "ist dieses Jahr nicht das größte Problem. Das Wichtigste ist, die Temperatur zu halten. Nur weil uns das gelungen ist, hat unsere Einstoppstrategie in Barcelona funktioniert. Wir sind nicht durch den Verschleiß, sondern durch die Temperatur limitiert." Besonders mit den härteren Reifen fällt es den Fahrern schwer, die Betriebstemperatur im optimalen Fenster zu halten.

"Wir haben über Silverstone gesprochen", sagt Wehrlein. "Der Hard ist dafür viel zu hart - das war er schon für Barcelona. Wir Fahrer wollen ein bisschen weicher gehen." Denn in Silverstone soll zum nächsten Mal der härteste Pirelli-Reifen zum Einsatz kommen. Sehr zum Leidwesen von Kevin Magnussen: "Der Hard wird nicht funktionieren, nirgends. Wir brauchen diesen Reifen nicht. Wir brauchen einen Mega-Ultrasoft", fordert der Haas-Pilot.