Marko: Sebastian Vettel braucht die Karotte vor der Nase

Für den Red-Bull-Berater ist der Formaufschwung des Ex-Schützlings mit dem siegfähigen Ferrari erklärbar - Er erkennt Parallelen zur Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Berater Helmut Marko ist überzeugt, dass Sebastian Vettel in der Formel-1-Saison 2017 zur Hochform aufläuft, weil er wieder ein siegfähiges Auto zur Verfügung hat. Dass der Deutsche im vergangenen Jahr Schwächen offenbarte, hätte mit der Formkrise seiner Ferrari-Truppe zusammengehangen, sagt sein Ex-Chef und Förderer 'Motorsport-Total.com': "Vettel braucht wie die meisten Topsportler die Karotte vor sich - dass er weiß, er kann gewinnen. Dann ruft er alles ab."

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Sebastian Vettel

Helmut Marko hält weiter sehr viel von Ex-Schützling Sebastian Vettel Zoom

Geht es lediglich um die Plätze und nicht um den Titel, entsteht laut Marko eine Barriere im Kopf. Die Grenzen des Machbaren verschieben sich nach unten. "Da tritt Frustration ein", erklärt der Grazer und kann nachvollziehen, was in einem Piloten vor sich geht. "Vettel fährt nicht am Äußersten, wenn es um Platz vier in der WM geht. Das ist verständlich, wenn du viermaliger Weltmeister bist."

Der Ärger resultierte nicht nur in ausbaufähigen Leistungen, sondern auch in weniger Aggression. "Man sieht: Er ist locker und er schimpft kaum am Funk. Das ist die Psyche", spielt Marko auf die Tiraden an, die Vettel 2016 unter anderem beim Mexiko-Grand-Prix unter dem Helm von sich gab. "Das ist wie beim Ski fahren: Wenn es läuft, steht er locker auf den Skiern. Aber wenn er sich verkrampft ... Jetzt hat er ein Gerät, mit dem er siegen kann und jetzt ist es wieder der alte Vettel."

Marko erkennt auch Parallelen zu Fernando Alonso, der bei McLaren nicht über das Mittelfeld hinauskommt und sich für einen Gaststart in der nordamerikanischen IndyCar-Serie entschieden hat - auch, um wieder in einem siegfähigen Boliden zu sitzen. "Warum sollte er Monaco fahren, wo er maximal Achter oder Neunter werden kann?", meint die Red-Bull-Eminenz über den Star aus Spanien und schlussfolgert: "Da sucht er lieber die Herausforderung und geht nach Indianapolis."


Sebastian Vettels Abschied von Red Bull