Gene Haas: Haben die Technik der Formel 1 unterschätzt

Haas-Gründer Gene Haas muss zugeben, dass die Formel 1 komplizierter als gedacht sei - Warum man nun weniger Punkte als 2016 hat, sei einfach zu erklären

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team hat in dieser Saison mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Gerade einmal acht Zähler kann man nach fünf Rennwochenenden verbuchen - zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison waren es noch 22. Vor allem technische Probleme wie das Hickhack um Bremsenhersteller Brembo halten den amerikanischen Rennstall zurück, doch auch das Auto selbst ist eher am Ende des Mittelfeldes anzusiedeln.

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Gene Haas merkt, wie groß die Herausforderung Formel 1 ist Zoom

Für einen neuen Rennstall schlägt sich Haas bislang hervorragend, vergleicht man es mit den anderen Neueinsteigern in diesem Jahrtausend, dennoch muss Teameigner Gene Haas zugeben, dass man die Königsklasse unterschätzt habe: "Ich kannte die Tiefe der technischen Herausforderungen in der Formel 1 nicht wirklich", so der Amerikaner, der mit mehr als einem Jahr Vorbereitungszeit in die Serie einstieg.

Zwar holte man sich Know-how-Hilfe von Konkurrent Ferrari, doch in der ihm bekannten NASCAR-Serie ist die Technologie noch völlig einfach gehalten. "Die Fans wissen vermutlich gar nicht, wie komplex die Autos sind", so Haas, der das Thema aber nicht etwa abschreckend, sondern eher faszinierend findet. "Es macht Spaß, sich in das Thema hineinzuarbeiten. Wir haben großartige Partner und leisten gute Arbeit."

Probleme habe der Rennstall aber vor allem noch bei Themen wie der richtigen Reifenstrategie und den Boxenstopps: "Wir hängen dann hinter anderen Autos, was uns Positionen kostet. Dort verlieren wir viel Zeit, aber ich denke, dass wir mit unserer Entwicklung dabei besser werden."

Trotzdem kommt er nicht um den Fakt herum, dass sich das Team verschlechtert zu haben scheint, wenn man auf die Punktetabelle schaut. Doch Haas weiß genau, dass die manchmal nicht die gesamte Wahrheit verrät. Denn der Rennstall profitierte vor allem in seinen ersten beiden Rennen 2016 von den Umständen und konnte die sensationellen Ränge sechs und fünf einfahren - solche Positionen gelangen danach nie wieder.


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"Wir hatten im Vorjahr ein wenig Glück, und dieses Glück ist nun wieder auf das normale Niveau gegangen", erklärt sich der Teamgründer den Punkteunterschied zu 2016. "Jetzt haben wir eher wieder das normale Glück, das man im Rennsport hat. Es ist sehr hart, gegen die anderen Teams anzutreten, denn sie sind alle sehr gut in dem, was sie tun."