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  • 29.04.2017 22:14

  • von Dominik Sharaf

"Ziemlich durchwachsen": Rückschlag für Sauber & Wehrlein

Der Dreher des Deutschen im Qualifying war verschmerzbar, weil Sauber in Sotschi unter ferner liefen fährt - Neuer T-Flügel nach McLaren-Vorbild löst Probleme nicht

(Motorsport-Total.com) - Bitterer Tag für die Sauber-Mannschaft und Pascal Wehrlein: Im Qualifying zum Russland-Grand-Prix am Samstag in Sotschi kam der Deutsche über den 18. Rang nicht hinaus - auch, weil sich der Deutsche im ersten Abschnitt einen Dreher leistete und seine Rundenzeit nach dem ersten Versuch nicht mehr verbesserte. Er räumt einen Fahrfehler ein: "Einfach zu schnell in die Kurve rein - dann hat die Hinterachse blockiert und ich habe mich gedreht", erklärt Wehrlein sein kleines Malheur.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein fehlt es an Grip und an Topspeed oder kurzum: einfach überall Zoom

Die Folgen hielten sich in Grenzen, zumal das Auto keinen nennenswerten Schaden nahm. "Für Q2 hätte es nicht gereicht", weiß Wehrlein, der schon im Freien Training unzufrieden mit dem C36 war. Er befand sich vor dem Abflug auf dem Weg zu einer Verbesserung und lag zwei Zehntelsekunden unter seinem Vorwert. Wehrlein vermutet, dass er auf der Runde bis zu einer halben Sekunde hätte rausholen können, was ihn aber auch nur an Stoffel Vandoorne im McLaren vorbeigebracht hätte.

Kurzum: Mehr als Platz 17 wäre nicht drin gewesen. Entsprechend fällt sein Resümee aus: "Ziemlich durchwachsen." Das galt auch für Teamkollege Marcus Ericsson, der als 19. noch weniger zu bestellen hatte. Wehrlein erklärt, was eine perfekte Runde in Sotschi knifflig macht: "Es ist extrem rutschig und schwierig einzuschätzen mit den Reifen und der Temperatur. Aber jedes Team hat das gleiche Problem - also gibt es keinen Grund sich zu beschweren." Die kalten Pneus scheinen mehr die Folge als die Ursache für die Sauber-Talfahrt zu sein. Denn es mangelt dem Boliden an Abtrieb.

Deshalb baute man entgegen der ursprünglichen Planung im Freien Training doch den doppelten T-Flügel an das Auto, auf den man zugunsten von mehr Höchstgeschwindigkeit in Russland hatte verzichten wollen. Die Probleme mit der Hinterachse ließen nichts anderes zu. Aber auch der zusätzliche Abweiser bewirkte keine Abhilfe. Dabei hatte sich das Technikteam um Jörg Zander dem Bauteil im Vorfeld intensiv gewidmet und eine neue Lösung präsentiert, die der von McLaren ähnelt: Saubers neuer T-Flügel schwingt sich wie eine Schlaufe um die Heckflosse. Ob die Variante dauerhaft am Auto bleibt oder mit dem ersten großen Update in Barcelona verschwindet, ist unklar.