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  • 14.04.2017 14:30

  • von Christian Nimmervoll & Fabian Hust

Formel 1 Bahrain 2017: Vettel Schnellster, Mercedes bunkert

Mercedes abgeschlagen: Sebastian Vettel fährt Bestzeit vor den beiden Red Bulls - Turboschaden beendet Kimi Räikkönens Session vorzeitig

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von Bahrain (Formel 1 2017 live im Ticker) die Bestzeit gesichert. Bei bis zu 37 Grad Lufttemperatur wurde er in 1:32.697 Minuten gestoppt. Das bedeutete für den Ferrari-Fahrer 0,4 Sekunden Vorsprung auf Daniel Ricciardo (Red Bull) - aber interessanterweise mehr als eineinhalb Sekunden Rückstand auf Nico Rosbergs Freitagsbestzeit aus dem vergangenen Jahr.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel sicherte sich im ersten Freien Training in Bahrain die Bestzeit Zoom

Das mag freilich daran gelegen haben, dass Mensch und Maschine in der brütenden Wüstensonne noch stärker belastet waren, als das im zweiten Training unter Flutlicht der Fall sein wird. Weshalb sich übrigens das Mercedes-Team entschlossen hat, ein anderes Programm (Rennvorbereitung) zu verfolgen: Lewis Hamilton (+1,939) wurde Zehnter, Valtteri Bottas (+2,305) 14. Am Ende hatten ihre Soft-Reifen je 20 Runden drauf.

Und so landeten Namen weit vorne, die normalerweise nicht da hingehören: Hinter Max Verstappen (+0,869) im zweiten Red Bull (eingepinselt mit FloViz-Farbe) klassierten sich die beiden Force-India- und Williams-Fahrer - ein starkes Indiz dafür, dass auf der Powerstrecke Bahrain die Mercedes-Kundenteams im Vorteil sein könnten. Umso überraschender, dass Fernando Alonso (+1,675) trotz Honda-Power Achter wurde.

Komplett von seinem Motor im Stich gelassen wurde Kimi Räikkönen: Der zweite Ferrari-Pilot (genau wie Vettel mit neuem Frontflügel) rollte nach knapp 40 Minuten aus - mit einem überhitzten Turbo, wie das Team später bestätigte. Ein ähnliches Schicksal ereilte Stoffel Vandoorne (13./McLaren/+2,300). Dessen Defekt klang sehr nach Antriebsstrang, möglicherweise in Zusammenhang mit der Hydraulik.

Geglückt ist das Comeback von Pascal Wehrlein. Der Sauber-Fahrer ("Die Rippen fühlen sich noch ganz an!") absolvierte 23 Runden und belegte mit 0,071 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Marcus Ericsson den 18. Platz. Für Aufregung sorgte er aber, als er seinem Ex-Teamkollegen Esteban Ocon (7./Force India/+1,635) den Weg abschnitt. "Ich habe ihn nicht gesehen", winkt Wehrlein ab.

Ocon sah die Situation weniger entspannt: "Was macht Wehrlein da?" Und bekam von seinem Renningenieur als Antwort: "Wehrlein weiß selbst nicht, was Wehrlein tut!" Scheint also tatsächlich so, als hätte der junge Deutsche bei Force India nicht nur Freunde, wie ja schon länger gemunkelt wird ...

Und sonst? Felipe Massa (5./Williams/+1,549) erlebte eine Schrecksekunde, als seine Bremsen ausfielen und er sich drehte. Sein Teamkollege Lance Stroll (6./+1,625) klagte immer wieder über "keinen Grip". Und Nico Hülkenberg tut sich mit Renault-Power gegen die Mercedes-Kunden schwer: zwölfter Platz, 2,230 Sekunden hinter der Spitze.