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  • 11.04.2017 15:18

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Felipe Massa: Sound wichtiger als drei Sekunden Rundenzeit

Der Williams-Routinier findet die Formel 1 2017 noch immer zu leise - Er glaubt: Trotz schnellerer Autos vermissen die Fans die Show der V10- und V8-Ära

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen der Formel-1-Saison 2017 sind absolviert und noch immer läuft die Diskussion auf Hochtouren, ob das veränderte technische Reglement und die neuen Formel-1-Boliden Schritte in die richtige Richtung sind. Mehr Show, bessere Action und ein größerer Einfluss der Piloten sind Bausteine, die zur Beurteilung dienen - und zumindest bei letzterem gibt es ermutigende Anzeichen. So sind sich die Fahrer einig, dass sie nun wieder mehr gefordert seien und die neuen Autos auch mehr Fahrspaß bereiten würden.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Als Felipe Massa 2002 in die Formel 1 einstieg, klang die Königsklasse noch lauter Zoom

Einer, der es wissen muss, ist Williams-Routinier Felipe Massa. Seit 2002 fährt er in der Formel 1 und hat in dieser Zeit schon viele Neuerungen kommen und gehen sehen. Und auch, wenn er seine Karriere am Ende der vergangenen Saison ursprünglich beenden wollte, hat er noch immer Spaß in der wichtigsten Motorsport-Serie der Welt. "Die neuen Autos haben viel Grip in den Kurven und sie bringen eine gute Power auf die Straße", stellt er den Boliden der neuen Generation zumindest in Teilen ein gutes Zeugnis aus.

In einem Punkt runzelt der 35-Jährige aber noch immer die Stirn: Angesprochen auf den Sound der "neuen" Formel 1 verfinstert sich seine Miene - der Brasilianer wird nostalgisch: "Es hat sich doch gezeigt, dass Lautstärke wirklich etwas ist, das die Leute bewegt. Ich glaube, der Sound ist wichtiger als drei Sekunden Rundenzeit. Wenn der Sound gut ist, macht das die Fans glücklich", denkt er an die 2000er-Jahre zurück, als es an der Formel-1-Rennstrecke noch anders klang.

Massa, der 2002 bei Sauber in die Königsklasse einstieg, kennt noch die Zeiten, als mit V10-Motoren gefahren wurde. Drei Jahre lang hatte er beim Schweizer Rennstall den Petronas 3.0 V10-Motor im Heck. Ab 2006 wurden die Formel-1-Autos dann von V8-Motoren mit einem Hubraum von 2,4 Litern angetrieben, ehe 2014 das Zeitalter der 1,6-Liter-V6-Turbomotoren begann. Seitdem gibt es die Beschwerden über den ungenügenden Sound der Formel 1. Bei vielen Fans sind die kleinen, effizienten Antriebe höchst unbeliebt - eine Ansicht, die Massa gut nachvollziehen kann.


Fotostrecke: Formel-1-Meilensteine mit zwölf Zylindern

"Unsere jetzigen Antriebe haben mehr Power als die V10-Motoren. Die ganze Technologie, die darin steckt, ist ja auch erstaunlich. Aber du musst über andere Sachen nachdenken. Die Show steht auf einem anderen Blatt", richtet der Vizeweltmeister von 2008 einen Appell an die Verantwortlichen der Formel 1. Seiner Ansicht nach sei es den Fans eben relativ egal, ob die Autos dank breiterer Reifen drei Sekunden pro Runde schneller sind - denn "die Sache mit dem Sound ist immer noch nicht gut", so das Fazit des Williams-Piloten.

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