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Webber: Alonso leidet mental unter McLaren-Honda-Misere

Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber glaubt, dass Fernando Alonso McLaren schon bald verlassen könnte - Fehlende Leistung drückt auf das Gemüt des Spaniers

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Kräftemessen der neuen Saison konnte sich Fernando Alonso mit seinem McLaren auf der 14. Position einreihen. Auf die Mercedes-Bestzeit von Lewis Hamilton fehlten ihm fast drei Sekunden. Das dritte Jahr der McLaren-Honda-Partnerschaft beginnt also ähnlich durchwachsen wie die vorausgegangenen. Alonso flüchtet sich aufgrund der massiven technischen Probleme mit dem Honda-Antrieb nur noch in Galgenhumor - erst am Donnerstag in der Pressekonferenz. Der Spanier wirkt sichtlich enttäuscht, denn auch nach drei Jahren hat er noch kein siegfähiges Auto zur Verfügung. Kumpel und Ex-Pilot Mark Webber glaubt, dass er bald die Geduld verlieren könnte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Könnte Fernando Alonso bald für immer aus seinem McLaren aussteigen? Zoom

Denn seit 2013 konnte der Doppelweltmeister nicht mehr gewinnen, sein letztes Podium holte er in Ungarn 2014. Drei fünfte Plätze waren bisher das Höchste der Gefühle in seiner zweiten McLaren-Ära. "Es ist ein Schlag in die Magengrube für ihn, wenn er im Rennen blaue Flaggen gezeigt bekommt", weiß Alonsos langjähriger Freund Mark Webber. "Das ist Salz in den Wunden eines Kerls seines Niveaus. Es ist schrecklich für ihn", erklärt der Australier gegenüber 'Daily Express' schonungslos.

Die fehlende Power des Honda-Motors sieht er dabei als Hauptgrund für die Misere. "Wenn du weniger Power hast, dann nimmst du Abtrieb vom Auto, was mehr Fehler von der Fahrerseite bedeutet. Was gleichzeitig heißt, dass du niemals eine gute Schlagzeile über wenig Power lesen wirst." Kaum sei ein Problem am Auto gelöst, würde schon das nächste auftauchen. Webber glaubt, dass Alonso, der bei den Wintertests die wenigsten Kilometer aller Stammpiloten abspulen konnte, auf eine mental harte Probe gestellt wird.

"Es ist mental wirklich schwierig, wenn du ein großes klaffendes Loch bei der Leistung hast. Fernando ist fähig, alles zu tun. Es ist einfach total frustrierend für alle von uns, diesen Kerl von so einem Format - und Stoffel Vandoorne - in solchen Schwierigkeiten zu sehen. Ich würde beide gerne ganz vorne sehen", so der Ex-Red-Bull-Pilot.


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Australien


Er glaubt, dass das Hauptproblem bei Honda liegt und McLaren mit den Piloten eigentlich zu mehr fähig wäre. Wann wird der Geduldsfaden von Alonso also reißen? Webber weiß: "Könnte Fernando das Team verlassen? Er muss das selbst bestimmen. Eines Tages könnte er aufwachen und eine vorschnelle Entscheidung treffen. Die Situation testet ihn derzeit mental." Der Vertrag des Spaniers läuft Ende der Saison aus, danach könnte er sich bei anderen Teams umsehen.