"Verträge für Marko": McLaren-Junior schießt gegen Red Bull

Nachwuchstalent Lando Norris schildert, wieso er sich für das McLaren-Programm entschieden hat: Red Bull ist ihm zu unsicher und zu stark auf Helmut Marko fixiert

(Motorsport-Total.com) - Die Wahl des richtigen Juniorprogrammes ist Nachwuchstalent Lando Norris nicht wirklich schwergefallen. Der 17-jährige amtierende Champion der Formel Renault 2.0 NEC und des Formel-Renault-2.0-Eurocups gehört seit dieser Saison dem Nachwuchsteam von McLaren-Honda an und könnte sich keinen besseren Partner vorstellen. Zwar hat es laut ihm auch Gespräche mit Red Bull gegeben, doch er habe keine Lust darauf, die Marionette von Helmut Marko zu spielen.

Titel-Bild zur News: Lando Norris

Lando Norris gilt als eine der heißesten Formel-1-Aktien der Zukunft Zoom

"Bei Red Bull kann alles passieren. Die Verträge scheinen komplett auf Helmut Marko zugeschnitten zu sein, und nicht auf die Fahrer", kann der Brite dem Programm bei 'Motorsport.Radio' nicht viel abgewinnen. Marko hat die Oberhand über die Red-Bull-Junioren und gilt als harter Hund: Wenn ihm ein Fahrer nicht passt, dann ist dieser auch gerne schneller raus, als ihm lieb ist.

Zuletzt hatte die Degradierung von Daniil Kwjat zu Toro Rosso hohe Wellen geschlagen - und genau das ist die Unsicherheit, wegen der sich Norris gegen Red Bull entschieden hat. Zwar gibt er zu, dass es sich aus Red-Bull-Sicht als richtige Wahl entpuppt hat, aber "es sind solche Dinge, die mir nicht die Zuversicht geben. Sie haben viele Fahrer und man könnte einfach zu jedem Zeitpunkt rausgenommen oder irgendwo hingesteckt werden."

Dennoch muss der Teenager zugeben, dass das Red-Bull-Programm auch eine gute Wahl sein kann, weil schon zahlreiche Fahrer darüber den Aufstieg in die Formel 1 geschafft haben. "Es gibt eine starke Unterstützung", weiß er. Und dass es funktionieren kann, das hat man mit Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo oder eben zuletzt auch Max Verstappen eindrucksvoll bewiesen.


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Das habe aber auch McLaren, wirft Norris ein. Mit Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne konnte man jüngst zwei Piloten die Leiter nach oben bringen, Norris könnte einer der nächsten sein. Chancen darauf rechnet sich Norris auf jeden Fall aus, denn neben ihm sind mit den Formel-2-Piloten Nobuharu Matsushita und Nyck de Vries nur zwei weitere Piloten im Programm, und sollte Honda in Zukunft noch weitere Teams mit Motoren ausrüsten, könnten sich weitere Optionen ergeben

"Es ist ein wenig wie bei Mercedes, die Wehrlein und Ocon bei Manor platziert haben", meint Norris, der 2017 in der Formel-3-Europameisterschaft fahren wird. "Oder es gibt Force India und Williams. Das ist gut für sie, weil es viele Teams gibt, in die man gesetzt werden kann." Ferrari hat dies über Sauber und Marussia (zuletzt Jules Bianchi) auch versucht, doch bei den Roten war Norris skeptisch: "Sie haben nicht gerade die beste Statistik, was den Aufstieg von jungen Fahrern in die Formel 1 angeht. Sie haben ein paar unterstützt, aber niemanden so wirklich hochgebracht."

Esteban Ocon, Pascal Wehrlein

Mercedes parkete seine beiden Junioren zuletzt sogar im selben Team Zoom

Von daher ist der Brite glücklich bei McLaren. Das Team könne zudem mit seinen Anlagen, dem Personal und den Ressourcen punkten und sei in Sachen Juniorprogramm besser als alle anderen: "McLaren war die beste Wahl und konnte mir am meisten bieten. Sie haben bessere Dinge gesagt und ich bin zuversichtlich, dass die Bedingungen besser als bei den anderen Teams sind", so Norris. "Bei McLaren ist alles ein wenig freier und einfacher. Es ist das Team, in das ich am meisten Vertrauen habe."

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