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  • 08.03.2017 21:13

  • von Dieter Rencken & Oliver Mueller

Toro Rosso: Von Top-5-Ziel bislang weit entfernt

Große und kleine Probleme dominieren den Testalltag beim Red-Bull-Juniorteam, doch 2017 sollte ein Schritt nach vorn gemacht werden

(Motorsport-Total.com) - Während bei den Spitzenteams der Formel 1 die Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya bislang mehr oder weniger positiv verlaufen, stehen den Verantwortlichen von Toro Rosso die Sorgenfalten tief ins Gesicht geschrieben. Insbesondere an den vier Testtagen in der vergangenen Woche ging nicht wirklich viel voran.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Bei Carlos Sainz und Toro Rosso läuft bislang nicht alles nach Plan Zoom

"Da hatten wir eigentlich gar nicht richtig testen können. Wir fuhren raus, hatten ein Problem und hatten als Folge daran zu arbeiten. Da war es unmöglich, in einen Testrhythmus zu kommen", blickt Carlos Sainz zurück.

Hauptproblem war dabei der neue Renault-Motor. Toro Rosso wechselte über den Winter von Ferrari zu den Franzosen. Mit 183 gefahrenen Runden lag das Red-Bull-Juniorteam dann tatsächlich ganz hinten auf dem Rundenzeiten-Ticker. Sogar die ebenfalls von großen Motorsorgen geplagte Konkurrenz von McLaren(-Honda) schafften da mehr.

Ziel 2015: Die Top 5

Eigentlich wollte Toro Rosso 2017 in die Top 5 der Formel-1-Hierachie aufsteigen. Nach dem Eindruck aus der ersten Testwoche wird dies sehr schwer zu erreichen sein. "Ich denke aber nicht, dass dieses Ziel zu optimistisch ist. Wir haben gute Leute und können das schaffen", bleibt Sainz cool.

Zwischen den beiden Testwochen hatten bei den Renault-Motoreningenieuren die Köpfe geraucht. "In vier Tagen kann man natürlich keine großen Änderungen machen. Sie sind die Probleme perfekt angegangen und haben Lösungen gebracht", lobt Sainz die Arbeit.

Und schon am ersten Testtag dieser Woche gab es die ersten kleinen Fortschritte: Daniil Kwjat schaffte immerhin 83 Runden. Mitgrund dafür: Renault hatte wohl etwas an Performance aus dem Aggregat genommen, sodass endlich ein einigermaßen standardisierter Testablauf durchgezogen werden konnte.

Auch bei Sainz läuft es etwas besser

Am Mittwoch stieg dann wieder Teamkollege Sainz in den STR12. "Bislang läuft es definitiv besser als in der vergangenen Woche. Aber natürlich haben wir hier und da noch einige Probleme zu lösen. Deswegen haben wir auch wieder einige Zeit in der Box verbracht", sieht der Spanier einen Aufwärtstrend.

Zwar lag er mit insgesamt 92 absolvierten Runden im guten Mittelfeld des Tages, doch seine Bestzeit von 1:21.872 Minuten bedeutete final einen stattlichen Rückstand von 3,533 Sekunden auf die Tagesbestzeit von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas.

"Gerade in Bezug auf das Setup haben wir heute einige gute Schritte nach vorne gemacht. Doch gleichzeitig haben uns wieder ein paar kleinere Probleme heimgesucht. Die haben uns dann auch wieder etwas an Streckenzeit gekostet", fasst Fahrzeug-Performance-Chef Jody Egginton zusammen.

Schon in zwei Wochen: Melbourne

Nun bleiben noch zwei Testtage in Barcelona übrig. Während der Russe Kwjat
am Donnerstag dran ist, wird Lokalmatador Sainz am Freitag im STR12 sitzen.

Dann sind es noch zwei Wochen bis zum ersten Saisonlauf in Australien. Und dafür schraubt Sainz die Erwartungen schon einmal etwas herunter: "In Bezug auf Melbourne wird das Hauptaugenmerk sicherlich auf der Zuverlässigkeit liegen", stellt er klar.