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Pirelli verspricht: Reifenabbau kommt noch

Zum Saisonauftakt in Melbourne droht ein Einstopprennen, weil selbst die weichste Reifenmischung lange hält - Das soll sich im Saisonverlauf ändern

(Motorsport-Total.com) - Da hat Pirelli für den Saisonauftakt in Melbourne schon die weichsten Reifenmischungen mitgebracht und es ist immer noch zu wenig. Lewis Hamilton gelang im zweiten Freien Training ein Longrun von 25 Runden mit dem Ultrasoft-Reifen. Was beeindrucken wirkt, kann aber auch große Langeweile für das erste Rennen 2017 bedeuten. Ein Einstopprennen inklusive reifenschonenden Fahrten droht.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Dauerläufer: Der Ultrasoft-Reifen hält in Melbourne überraschend lange Zoom

Pirelli hält dagegen. Zum einen soll der Reifenabbau - der in Melbourne quasi gar nicht vorhanden ist - im Laufe der Saison noch zunehmen. Zum anderen glaubt Pirelli-Vertreter Mario Isola, dass im Albert Park auch bei nur einem Reifenwechsel angegriffen werden kann. Reagiert haben die Italien bereits beim Reifendruck.

Pirelli bringt wie auch im vergangenen Jahr auch in dieser Saison wieder stets drei Reifenmischungen mit zur Strecke. Für den Australien-Grand-Prix war der Ultrasoft als Qualifying-Reifen gedacht. Wie sich herausgestellt hat, kann er aber auch gut als Rennreifen herhalten. Nur: Die Fahrer werden ihn nicht groß beanspruchen können, wenn sie in dem 58 Runden andauernden Rennen einen Stint überstehen wollen.

Wenig Überhitzung macht Hoffnung

"Das Gute ist, dass es sehr wenig Überhitzung gibt", merkt Isola aber an. "Das gibt dem Fahrer die Möglichkeit, die Reifen zu pushen. Das war und wichtig und wir sind froh, dass wir das bestätigen können. Wir haben bisher keine Beschwerden, was das Überhitzen angeht."

Pirelli hat nach den ersten Trainingseinheiten bereits veranlasst, dass die Teams am Vorderreifen den Minimaldruck von 22 auf 21 psi zurücksetzen. Das Ziel war eigentlich, 2017 wieder mit höheren Drücken zu fahren.


Fotos: Großer Preis von Australien, Freitag


Isola verweist darauf, dass sich die Verhältnisse im Laufe der Saison noch ändern werden. Reifenhersteller und Teams befinden sich da in einer ähnlichen Situation: Sie haben ein brandneues Produkt auf die Beine gestellt. Nun entwickeln sie sich gemeinsam weiter.

Erste Beweise für verbesserte Performance

"Wir müssen damit rechnen, dass sich die Autos noch verbessern werden", so Isola über die aerodynamische Entwicklung. "Wenn die Reifen dann mehr belastet werden, werden sie auch mehr abbauen."

Er gibt aber auch zu: "Aber wenn man sich den Reifenabbau jetzt anschaut, dann liegen wir unter dem Zielvorgaben. Bei dem erwarteten Abbau bei den Ultrasoft-Reifen müsste man hier zwei Sekunden pro Runde verlieren. Wir liegen darunter."


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Dennoch herrscht auch beim Reifenhersteller Aufbruchsstimmung: "Der Grip-Level scheint gut zu sein, denn die Rundenzeiten zeigen uns, dass die Performance sich enorm verbessert hat. Wir waren im ersten Freien Training fünf Sekunden schneller als im vergangenen Jahr. das Ziel war es, fünf Sekunden schneller zu sein als 2015. Wenn es im Qualifying trocken sein wird, werden die Delta-Zeiten noch einmal schneller. Es ist aber schwer vorherzusagen, wie sehr."