powered by Motorsport.com
  • 14.03.2017 21:19

  • von Daniel Halder

Manor war "extrem wichtig" für Esteban Ocon

Obwohl er erst neun Rennen in der Königsklasse bestritten hat, sieht sich der neue Force-India-Pilot bereit für die Aufgabe - "Habe die Formel 1 im Schnellkurs gelernt"

(Motorsport-Total.com) - Nach gerade einmal neun Grands Prix in der Formel 1 ist Esteban Ocon schon ein großer Karrieresprung gelungen. Vom kleinen Manor-Team, das im vergangenen Jahr den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM belegte, wurde er zu Force India befördert. Dort nimmt er an der Seite des etablierten Mexikaners Sergio Perez seine erste volle Saison in der Königsklasse in Angriff. Für den 20-Jährigen eine tolle Möglichkeit - hat er doch allem Augenschein nach sofort Chancen auf Top-Platzierungen und gute Punkte.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Force-India-Zugang Esteban Ocon geht forsch an die neue Aufgabe heran Zoom

Nicht wenige Experten und Fans rätseln jedoch, ob der junge Franzose schon bereit für diese Aufgabe ist. Immerhin war Force India nach Mercedes, Red Bull und Ferrari zuletzt "Best of the Rest" und will sich auch in diesem Jahr nicht mit weniger zufriedengeben. Doch Ocon selbst sieht sich - dank seiner Erfahrungen bei Manor - bestens gerüstet für die neue Herausforderung: "Manor war fantastisch für mich. Sie haben extrem gepusht, weil es für sie ums Überleben ging", sagt er im Gespräch mit 'Formula1.com' und lobt sein Ex-Team: "Mit dem geringen Budget, das ihnen zur Verfügung stand, haben sie verdammt gut gearbeitet und waren sehr professionell."

Die neun Rennwochenenden, die er ab der Sommerpause 2016 für das kleine Team bestritt, seien "extrem wichtig" für seine Entwicklung gewesen: "Ich habe bei ihnen alle Aspekte der Formel 1 in einer Art Schnellkurs gelernt. Ich bin wirklich traurig, dass Manor nicht mehr dabei sein wird", trauert Ocon um den insolventen Rennstall, bei dem er sich mit Pascal Wehrlein in der Schlussphase der Saison ein hartes Duell lieferte. Statt auf den favorisierten Deutschen fiel die Wahl Force Indias schließlich auf Ocon als Nachfolger von Nico Hülkenberg, der zu Renault abwanderte.

"Sie haben mich gewählt. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Aber ich bin froh, dass Pascal auch noch ein Cockpit bekommen hat", meint Ocon mit Blick auf den neuen Sauber-Piloten, der wie er ein Mercedes-Zögling ist. Der Franzose scheint in der neuen Saison nun die besseren Voraussetzungen zu haben - sein Force-India-Renner lief zumindest in der zweiten Barcelona-Testwoche zuverlässig. Der 20-Jährige konnte sogar einmal 142 Runden am Stück absolvieren und seinen neuen Dienstwagen ausgiebig kennenlernen.

"Ich habe sogar das Gefühl für die Zeit verloren. Am Boxenausgang in Barcelona gibt es diese Anzeige, auf der im Rennen die Positionen eingeblendet werden, und darüber ist eine Uhr. Irgendwann habe ich mal draufgeschaut und mir gedacht: 'Wow, ich sitze schon seit Stunden im Auto.' Da habe ich die Zeit komplett vergessen. Gut, am nächsten Tag hat mich mein Nacken daran erinnert", sagt er mit einem Lachen und voller Zuversicht auf die neue Saison. Bis zum Auftakt in Melbourne in der kommenden Woche will er nun noch weiter an seiner Fitness arbeiten.