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Hitze oder Kälte: Pirelli wünscht sich zusätzliche Regenreifen

Der Regenreifen bleibt für Pirelli eine Baustelle - Nach dem Barcelona-Test spielt der Hersteller mit dem Gedanken, verschiedene Mischungen des Full-Wet anzubieten

(Motorsport-Total.com) - Auch nach dem Regenreifen-Test der Formel 1 am Donnerstag in Barcelona bleiben die Pneus für nasse Bedingungen das Sorgenkind von Pirelli. Dass das Experiment, die Reifen auf der künstlich bewässerten Strecke zu testen, nicht der Weisheit letzter Schluss sein würde, war von Anfang an klar. Die niedrigen Temperaturen als auch das Streckenlayout, auf dem kaum Bäche oder Flüsse entstanden, waren nicht optimal.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas aus Regenreifen: Hier muss Reifenhersteller Pirelli nachbessern Zoom

So blieb die Frage, ob die neuen Reifen im Ernstfall genug Wasser verdrängen, um Aquaplaning zu vermeiden, ebenso offen wie die Frage, ob sie schnell genug auf Temperatur kommen. Da die 2017er-Reifen breiter sind und auf Safety-Car-Phasen künftig stehende Starts folgen werden, sind das die dringlichsten Probleme bei der Entwicklung der neuen Regenreifengeneration von Pirelli.

Zwar äußerten sich einige Fahrer durchaus positiv über die getesteten Reifen. So bemerkte Grosjean, dass der Regenreifen kaum überhitzte, der Intermediate aber wiederum schnell stark nachließ. Doch noch fehlt eine verlässliche Datengrundlage. Trotzdem plant Pirelli schon weiter und spielt mit dem Gedanken, Regenreifen mit zwei verschiedenen Gummimischungen anzubieten - je nachdem, wie kühl oder heiß es ist.

"Es ist möglicherweise eine Situation entstanden, in der wir eigentlich zwei Arten von Regenreifen bräuchten - eine für wärmere Regenbedingungen und eine für Bedingungen wie in Silverstone oder Spa, wo es bedeutend kühler ist", sagt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. Bereits in China (Ende April) sei für einen dortigen Test möglich, eine solche zusätzliche Regenreifen-Mischung anzubieten.


Testfahrten in Barcelona

Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen könne dann weiter an der zweiten Variante gearbeitet werden, um diese für künftige Grands Prix bei Bedarf einzuführen. Bisher hat Pirelli fünf verschiedene Gummimischungen bei Slicks (Ultrasoft, Supersoft, Soft, Medium, Hard) im Repertoire, von denen an jedem Rennwochenende drei in limitierter Anzahl für die Teams zur Verfügung stehen. Daneben gibt es Full-Wets und Intermediates.