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Ex-Teamchef kritisiert: Hamilton war 2016 "unprofessionell"

Ex-Teamchef Eddie Jordan ist der Meinung, dass Lewis Hamilton den Titel 2016 selbst weggeworfen hat - Der Brite habe sich zur Sommerpause zu sicher gefühlt

(Motorsport-Total.com) - Hat Lewis Hamilton den WM-Titel 2016 leichtfertig verspielt? Diese Meinung vertritt zumindest Ex-Teamchef und TV-Experte Eddie Jordan. Gegenüber 'The Times' erklärt der 68-Jährige kritisch: "Er hätte ihn (den Titel; Anm. d. Red.) niemals verlieren dürfen, und das weiß er. Er hat ihn sich durch die Lappen gehen lassen." Hamilton beendete die Saison 2016 lediglich fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Jordan ist der Meinung, dass der Vizemeister sich das selbst zuzuschreiben hat.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Lewis Hamilton lag in der WM zur Sommerpause bereits vor Nico Rosberg Zoom

"Er hat seinen Fokus verloren. Das war unprofessionell", kritisiert er und erklärt: "Er hatte die Meisterschaft zur Sommerpause bereits in der Tasche. Dann flog er in die Staaten. Er hat sich um andere Dinge gekümmert. Er dachte, dass er es sicher hat - und das tat ich auch." Eine Fehleinschätzung, denn Rosberg konnte das Ruder im Titelkampf noch einmal herumreißen.

Als die Formel 1 sich im vergangenen Juli nach dem Großen Preis von Deutschland in die Sommerpause verabschiedete, lag Hamilton 19 Punkte vor Rosberg und hatte gerade sein viertes Rennen in Folge gewonnen. Doch der Deutsche konnte vier der ersten fünf Rennen nach der Sommerpause für sich entscheiden. Das Pendel im Titelkampf schlug damit wieder in seine Richtung aus.

Zwar gewann Hamilton anschließend die letzten vier Rennen des Jahres, doch Rosberg reichten vier zweite Plätze, um seinen ersten und einzigen WM-Titel unter Dach und Fach zu bringen. Hamilton machte anschließend die Technik für seine Niederlage gegen Rosberg verantwortlich. Unter anderem schied der Brite in Malaysia in Führung liegend mit einem Motorschaden aus.

Eddie Jordan will diese Entschuldigung allerdings nicht durchgehen lassen. Es ist nicht das erste Mal, dass Hamiltons Lebensstil von anderen Personen für sportliche Misserfolge verantwortlich gemacht wird. 2015 kritisierte Ex-Weltmeister Damon Hill, dass Hamilton "nicht in seiner besten Form" sein könne, wenn er ständig zwischen verschiedenen roten Teppichen herumreise.


Fotostrecke: Top 10: Hamiltons Social-Media-Fails 2016

2016 schlug Jackie Stewart in eine ähnliche Kerbe und sprach Hamilton die nötige Reife ab. "Manchmal muss man eben als Vorbild wirken. Das hört sich langweilig an und für Lewis' Lebensstil ist das langweilig, weil er eben diese eigene Art hat, Dinge zu machen. Trotzdem müssen manche Dinge einfach den Regeln entsprechen", kritisierte der dreimalige Weltmeister, nachdem Hamilton am Steuer eines Motorrads ein Video aufgenommen hatte.