Nach Vettels Test-Crash: Pirelli gibt Temperaturen Schuld

Pirelli-Boss Paul Hembery distanziert sich von Spekulationen darüber, die neuen Reifen für die Formel-1-Saison 2017 würden bereits Schwächen aufweisen

(Motorsport-Total.com) - So wollten weder Pirelli noch Ferrari in den Endspurt für die Vorbereitungen auf die Formel-1-Saison 2017 starten: Bei Testfahrten für die neuen Reifen kam Sebastian Vettel vergangene Woche in Fiorano von der Strecke ab und landete in der Bande. Die Scuderia musste vorzeitig einpacken. Über die Gründe für den Abflug hielt man sich bisher bedeckt. Lag es am umgebauten SF-15T, der den Abtrieb der neuen Boliden simulieren sollte? Ist der viermalige Weltmeister einfach zu stark aufs Gas gegangen? Oder hapert es gar jetzt schon an den neuen, breiteren Pneus?

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Pirelli-Boss Paul Hembery trauert der verlorenen Testzeit nach Zoom

"Es war an diesem Tag sehr kalt", betont Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Die Bedingungen waren alles andere als normal und dadurch wurde das Testen sehr schwierig und heikel. Es herrschten nur vier Grad. Bei diesen Temperaturen ist es beinahe unmöglich, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen."

Pirelli hatte sich extra zwei zusätzliche Testtage genehmigen lassen, um auf die neuen Herausforderungen optimal vorbereitet zu sein. Die Italiener hatten mit Ferrari, Red Bull und Mercedes schon im vergangenen Jahr einige Blindtests durchgeführt. Rund eineinhalb Monate vor Saisonbeginn sollten vor allem die Regenreifen noch einmal auf Herz und Nieren geprüft werden. Die standen nach dem Chaos in Brasilien 2016 besonders in der Kritik.

Nach Vettel sollte Nachwuchspilot Antonio Giovinazzi auf der künstlich bewässerten Ferrari-Teststrecke in Fiorano noch ins Lenkrad greifen. Der Bolide wies nach dem Crash allerdings zu große Schäden auf.