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Keine Rabatt-Auskunft: Texas hält Formel-1-Ausgaben geheim

Wie viel Rabatt der Große Preis der USA nach der Kürzung der Subventionen erhalten hat, wird im Dunkeln bleiben - Die Generalstaatsanwaltschaft blockt ab

(Motorsport-Total.com) - Den Großen Preis der USA konnten die Veranstalter und Bernie Ecclestone im vergangenen Winter noch retten. Um welchen Preis, bleibt vorerst geheim. Die Generalstaatsanwaltschaft verweigerte der Nachrichtenagentur 'AP' die Herausgabe von Dokumenten, die die Zahlen belegen würden. Das ist nach einem Urteil des Supreme Courts zulässig. Die Formel 1 hat auf Geheimhaltung bestanden. Der Grund: Eine Veröffentlichung könnte Nachteile für die Verhandlungen mit anderen Austragungsorten haben.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel

Teures Vergnügen: Wie viel der USA-Grand-Prix genau kostet, bleibt geheim Zoom

Nach den finanziellen Problemen um den Großen Preis der USA im Winter 2015/16 konnten sich die Veranstalter mit Bernie Ecclestone auf eine Kürzung der Antrittsgebühren einigen. Doch wie weit die Gebühren gekürzt wurden, bleibt nun vorerst im Dunkeln. Die neuen Besitzer Liberty Media wollen in den USA weitere Rennen austragen, würden aber ihre Verhandlungsposition gegenüber anderen US-Kursen schwächen, sollten die Daten veröffentlicht und damit der Rabatt publik gemacht werden. Hier will Liberty nämlich wieder den ursprünglichen Preis kassieren.

Durch den bereits erfolgten (Indien, Korea, Türkei) oder drohenden (Malaysia, Singapur) Wegfall von lukrativen Asien-Rennen entgehen der Formula One Group wichtige Einnahmen (beziehungsweise würden entgehen). Zudem fordern die Teams einen immer größeren Anteil am Einnahmenkuchen. Liberty wird sich strecken müssen, um die gegenwärtigen Einnahmen mittelfristig aufrechterhalten zu können.

Formel 1 teuer wie 29 NASCAR-Rennen

Die Formel 1 hat in der Vergangenheit weitreichende Subventionen aus dem Texas Event Trust Fund erhalten. Dieser öffentliche Fonds bezuschusst Events in Texas, die auch Besucher von außerhalb anlocken und somit wieder Geld einspielen. Zu diesen Events zählen Sportereignisse, Kongresse oder Festivitäten. Dafür wird eine Kosten-/Nutzenrechnung angestellt. Die Auszahlung erfolgt aber erst nach der Schlussrechnung. Und hier stellte sich heraus, dass die Formel-1-Veranstalter Bobby Epstein und Tavo Hellmund mit ihren Angaben zu optimistisch gewesen sind. Das Rennen spielte weit weniger ein als kalkuliert.

Aus einer Tabelle, die 'Motorsport-Total.com' vorliegt, geht hervor, dass der Große Preis der USA 2014 (das letzte Rennen, zu dem Zahlen veröffentlicht worden sind) mit 28,5 Millionen US-Dollar bezuschusst wurde. In den beiden Jahren zuvor waren es jeweils über 29 Millionen. Die ersten drei Jahre des Großen Preises der USA kosteten den Bundesstaat Texas also insgesamt fast 75 Millionen Dollar, weitere zwölf Millionen Dollar musste die Kommune berappen. Mittlerweile müssen die Ausgaben für die Rennen die 100-Millionen-Dollar-Marke weit überschritten haben, nachdem zwei weitere Rennen stattgefunden haben.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in den USA

Der Fonds kürzte nach dem 2015er-Rennen die Förderung drastisch auf unter 20 Millionen Dollar. Wie viel die Formel 1 davon erhalten hat, bleibt nun geheim.. Das ist immer noch viel. Zum Vergleich: Für die IndyCar Rennen in Fort Worth und Houston fielen in der Vergangenheit rund 750.000 Dollar pro Rennen an, NASCAR wurde mit rund einer Million Dollar bezuschusst. Die MotoGP wurde mit zwei Millionen Dollar gefördert. Das einzige Event, das einen Formel-1-Grand-Prix toppen konnte, war der Super Bowl von 2011, der mit 31,1 Millionen Dollar gefördert wurde.