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"Auftakt nach Maß": Hamilton startet Attacke mit dem "Biest"

Lewis Hamilton ist zufrieden mit seinen ersten Eindrücken vom neuen Mercedes W08 - Er richtet seiner Konkurrenz und Nico Rosberg klare Botschaften aus

(Motorsport-Total.com) - Der Mercedes W08 wurde schon vor der offiziellen Präsentation auf die Strecke geschickt. Lewis Hamilton durfte in Silverstone bei windigen Bedingungen wenige Runden im Schongang absolvieren. Nach ihm war Silberpfeil-Neuling Valtteri Bottas an der Reihe. Da der erste Eindruck auch bei einem Formel-1-Boliden zählt, verriet der dreifache Weltmeister kurz nach seiner Ausfahrt seine ersten Impressionen. "Es hat sich toll angefühlt, obwohl es heute so windig ist", schildert der Brite am Nachmittag.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fühlt sich "so gut wie nie zuvor" auf eine Saison vorbereitet Zoom

Die neuen Regularien waren bereits auf den ersten Metern spürbar: "Das Auto fühlt sich breiter an, die Vorderreifen fühlen sich riesig an, es gibt jede Menge Grip. Und das sogar bei diesen kühlen Bedingungen, die wir hier vorfinden", ist Hamilton angetan. Der Brite absolvierte sieben Runden, allerdings nicht mit maximaler Leistung. Bei einem Filmtag gehe es eben nicht um die schnellste Rundenzeit, sondern um die Zuverlässigkeit.

"Es handelt sich um einen Shakedown, bei dem man nur ein paar Runden dreht, um zu sehen, ob das Auto läuft. Ich habe aber an ein paar Stellen versucht, ein bisschen schneller zu fahren, aber der Wind ist so böig, dass es knifflig ist", gibt der Vizeweltmeister des Vorjahres zu. Mercedes musste sogar Regenreifen aufziehen, da der Kurs feucht war. "Das Auto fühlt sich dennoch nicht grundlegend anders an - auch, was die Funktionsweise, die Sitzposition und das Lenkrad angeht, nur dass rund um dich dieses mächtige Biest ist", hält er fest.

Erst am Montag in Barcelona wird Hamilton, der 2017 sein zehnjähriges Formel-1-Jubiläum feiert, die volle Power seines neuen Dienstwagens austesten können. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist beeindruckt von der Präsentation: "Vor zwei Tagen lag das Auto in sämtlichen Einzelteilen herum. Gestern kam der Antrieb rein und heute fährt es um die Strecke - und es bricht nicht zusammen. Das ist ein gutes Zeichen für die Zuverlässigkeit", ist er zufrieden. Denn mit der Zuverlässigkeit hatte Mercedes im Vorjahr Probleme.


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Hamilton: "So gut wie nie zuvor auf eine Saison vorbereitet"

Vor allem Hamilton stellte sich 2016 selbst gerne als Technikopfer dar. Der Motorschaden in Malaysia kostete ihm womöglich den vierten WM-Titel. Doch trotz der verlorenen Meisterschaft, ist Hamilton ganz der Alte geblieben. Seine Einstellung hat sich nicht verändert: "Ich will gewinnen. Es ist ganz einfach. Vor allem zu Saisonende hatte ich mit meinen Mechanikern und Ingenieuren eine unglaubliche Beziehung. Und das nach einer schwierigen Saison. Wir haben die letzten fünf Rennen gewonnen."

Allerdings konnte er am Saisonbeginn nicht mit Nico Rosberg mithalten. Deshalb konzentriert er sich jetzt darauf, einen "Start nach Maß" hinzulegen und mit seiner Crew "als Einheit in der gleichen Form wie Ende 2016 weiterzumachen". Die Rückschläge des Vorjahres hätten ihn sogar positiv verändert: "Ich fühle mich dieses Jahr stärker und kompletter als Rennfahrer. Ich weiß nicht, was mich dieses Jahr erwartet, ich habe keine Ahnung, aber ich habe das Gefühl, dass ich so gut wie nie zuvor darauf vorbereitet bin", richtet er der Konkurrenz bereits eine kleine Kampfansage aus.


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Und der Brite geht sogar noch einen Schritt weiter: "Ich weiß es zwar nicht, aber ich habe das starke Gefühl, dass wir nach wie vor das beste Team sind." Er hofft darauf, dass sich die Kräfteverhältnisse enger zusammenschieben. Außerdem kann sich der 32-Jährige auch eine kleine Spitze gegen Ex-Kollegen Rosberg nicht verkneifen, denn nach dem verlorenen Titelkampf 2016 scheint er keineswegs verbittert zu sein: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas zu beweisen hätte. Ich habe 2016 mehr Rennen gewonnen als mein Teamkollege."

"Ich fühle mich dieses Jahr stärker und kompletter als Rennfahrer." Lewis Hamilton