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Grosjean und Ericsson schimpfen nach Unfällen auf Pirelli

Für Romain Grosjean war der Brasilien-Grand-Prix schon vor dem Start vorbei, Marcus Ericsson verunfallt ebenfalls: Fahrer wundern sich über abreißenden Grip

(Motorsport-Total.com) - Nach dem siebten Platz im Qualifying war Romain Grosjean eigentlich guter Dinge, für Haas ein Topresultat beim Großen Preis von Brasilien 2016 zu holen. Doch das Regenrennen in Sao Paulo sollte der Franzose gar nicht erst erleben: Ein Unfall bei der Fahrt in die Startaufstellung beendete sein Rennen noch vor dem Start. Im Bergaufstück im Zielbogen verlor er das Auto wie später mehrere weitere Fahrer. Unter ihnen Marcus Ericsson, der mit seinem Sauber kurze Zeit später ein paar Meter weiter verunfallte. (Zum Liveticker!)

"In weniger als 24 Stunden vom Hero to Zero", sagt ein sichtlich enttäuschter Romain Grosjean zu seinem Abflug in der sogenannten Recon Lap. "Ich fühle mich so schlecht. Tut mir Leid für Haas, für das Team, für die Jungs. Wir hatten eine wirklich gute Startposition." Grosjean hatte im trockenen Qualifying mit Rang sieben das beste Quali-Ergebnis für das Haas-Team in der Formel 1 herausgefahren.

Umsetzen kann er es nun nicht mehr. Er übt Kritik an Reifenhersteller Pirelli: "Ich bin den Berg hinaufgefahren, nicht einmal Vollgas. Dann hatte ich enorm durchdrehende Reifen und das Auto hat sich weggedreht. Ich hatte keine Kontrolle. Keine Ahnung, was passiert ist. Zwei weitere Autos (Perez und Vettel; Anm. d. Red.) hatten ebenfalls Probleme an dieser Stelle. Das heißt, wir müssen die Regenreifen verbessern." Dass Fahrer schon nach der ersten Runde nach einem Start hinter dem Safety-Car an die Box kämen, um Intermediates zu holen, zeige, wie schlecht die Extrem-Regenreifen seien.

Marcus Ericsson, der auf Intermediates abgeflogen ist, formuliert seine Kritik am italienischen Reifenhersteller dezenter: "Es ist schwierig da draußen. Und seltsam, denn in den Kurven ist es okay und man hat recht viel Grip. Dort, wo kein stehendes Wasser ist, ist alles in Ordnung. Aber dann kommt man in Kurve zwölf und auf dem ganzen Weg zur Start-Ziel-Geraden ist sehr viel stehendes Wasser und viel Gischt. Dieser Abschnitt ist extrem schwierig und jetzt haben dort schon drei Autos die Kontrolle verloren." Das Problem der Regenreifen ist also das Geradeausfahren.

Sein Unfall am Ende der zwölften Rennrunde halbierte die Hoffnungen für Sauber, endlich die ersten Punkte der Saison zu holen. Das Schweizer Team hat mit Lokalmatador Felipe Nasr noch ein Eisen im Feuer.