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  • 11.11.2016 00:11

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Ecclestone: Vettel hat nicht die Ausstrahlung wie Schumacher

Hat Sebastian Vettel die Kraft, Ferrari aus der sportlichen Krise zu führen? Bernie Ecclestone bezweifelt das und Kimi Räikkönen sieht Probleme über Probleme

(Motorsport-Total.com) - Ist er ein Hansdampf in allen Gassen, der bei Ferrari für Chaos sorgt? Oder fehlt es Sebastian Vettel am nötigen Charisma, um die Scuderia wieder auf Vordermann zu bringen? Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sieht den viermaligen Weltmeister in der Krise der Roten nicht in der Bringschuld. Er sagt der 'Bild'-Zeitung, dass Vettel nicht wie Vorbild Schumacher Einfluss auf den Kurs des Teams nehmen sollte: "Er hat nicht diese Ausstrahlung und Kraft wie Michael", winkt Ecclestone ab.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel

Bernie Ecclestone und Sebastian Vettel: Wieder fallen kritische Worte Zoom

Der 86-Jährige findet: "Vettel ist nicht Michael. Er war besonders." Dennoch ist es der Wunsch des Heppenheimers, in die Fußstapfen seines Kinderzimmerhelden zu treten, das Formel-1-Projekt der Mythosmarke neu anzukurbeln und eines Tages mit Ferrari Champion zu werden. "Ja", sagt Vettel felsenfest überzeugt, als ihn ein Journalist auf den Titel in Rot anspricht: "Ich blicke der Zukunft positiv entgegen. Mein Wechsel war ein großer Schritt. Ich wusste, dass es Zeit brauchen würde."

Das ausgesprochene Ziel ist die Krone im kommenden Jahr, doch die Liste an Problemen scheint endlos. Zudem hat Red Bull Ferrari mittlerweile überholt, von Mercedes ganz zu schweigen. "Es bleibt nichtsdestotrotz unser primäres Anliegen, um den WM-Titel zu kämpfen. Im Team verändert sich derzeit vieles, was uns stärker machen wird", unterstreicht Vettel seine Zuversicht für 2017 und nennt das frühe Umschichten der Ressourcen zugunsten des neuen Autos als Grund dafür.

Auch die Moral der Truppe gäbe Anlass zur Hoffnung: "Wir sind Kämpfer und wir sind hier, um zu kämpfen. Die Jungs haben viele gute Ideen, um mit einem guten Auto konkurrenzfähig zu sein." Teamkollege Kimi Räikkönen betont jedoch, dass es einer Menge Kreativität bedürfen würde, um den Worten Taten folgen zu lassen. "Um es simpel zu sagen: Wir brauchen mehr Grip und mehr Power. Das klingt einfach, ist es aber leider nicht", eröffnet der Finne zwei riesige Baustellen.

Kimi Räikkönen

Spätestens mit den breiteren Reifen soll es für Kimi Räikkönen wieder laufen Zoom

"Es ist nur eine Frage der Zeit", fügt Vettel an und nennt die jüngsten Leistungen in den USA und in Mexiko ermutigend. "Es waren zwei sehr starke Rennen. Da gibt es viel Positives mitzunehmen. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann die Leistung am Samstag." Denn nach wie vor kann Ferrari in der Qualifikation - möglicherweise wegen eines fehlenden Boost-Modus für den Antrieb - nicht entscheidend zulegen. Hinzu kommen die Schwierigkeiten bei hohen Streckentemperaturen.