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Nach Vorfall in Sepang: Ab sofort automatischer Startabbruch

Charlie Whiting ist nicht länger auf Handzeichen angewiesen - Wenn beim Start ein Motor abstirbt, bekommt der Renndirektor ab sofort ein automatisches Signal

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz sorgte beim Start in Sepang für Verwirrung. Zunächst ging in der Startaufstellung der Ferrari-Motor an seinem Toro Rosso aus, was der Spanier auch ordnungsgemäß anzeigte. Normalerweise folgt in solchen Fällen ein Startabbruch, doch weil Sainz den Motor mit Hilfe der MGU-K wieder anlassen konnte, ging der Start wie geplant über die Bühne. Ganz ungefährlich war die Situation aber nicht, denn weil Sainz seine Hände schnell wieder herunternahm, bekam Renndirektor Charlie Whiting von dem Problem gar nichts mit.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Der Start in Sepang hätte in einem großen Chaos enden können... Zoom

Die Regeln besagen, dass der Start abgebrochen werden muss, wenn einem Piloten der Motor abstirbt. Anschließend gibt es eine weitere Einführungsrunde und der entsprechende Fahrer muss beim zweiten Start von ganz hinten losfahren. Dieser Strafe konnte Sainz entgehen, weil er seinen Motor - mit ein bisschen Unterstützung per Funk - selbst wieder anlassen konnte.

In den Regeln ist dieser Sonderfall nicht vorgesehen, doch in Zukunft wird er so oder so nicht mehr vorkommen. Die FIA führt an diesem Wochenende in Austin ein neues System ein, das die Elektronik der Autos überwacht und automatisch Alarm schlägt, sobald ein Motor in der Startaufstellung ausgeht. In diesem Fall bekommt Whiting umgehend eine Meldung und der Start wird daraufhin abgebrochen. Das Sepang-Szenario kann sich damit nicht wiederholen.

In erster Linie soll die Änderung die Sicherheit verbessern, denn ein Auto, das beim Start stehenbleibt, kann einen schweren Unfall verursachen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Große Preis von San Marino 1994 in Imola. Damals krachte Pedro Lamy mit hoher Geschwindigkeit ins Heck von JJ Lehto. In Sepang hätte ein ähnlicher Unfall passieren können, wenn Sainz seinen Motor nicht wieder zum Laufen bekommen hätte.


Startunfall in Imola 1994