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  • 18.10.2016 12:47

  • von Ben Anderson (Haymarket)

Nach Spannungen: Teamchef verteidigt Renault-Struktur

Frederic Vasseur hat die Struktur bei Renault verteidigt, nachdem zuletzt Gerüchte über Spannungen hinter den Kulissen aufkamen - Franzose überzeugt vom Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Renault-Teamchef Frederic Vasseur hat die Struktur seines Formel-1-Teams nach den jüngsten Kritiken verteidigt. Dabei ging es um fehlende Führungskraft, nachdem Sportchef Cyril Abiteboul Spannungen ausgemacht haben wollte, dass es hinter den Kulissen zu einigen Spannungen bei Renault gekommen sei. Er sagte, dass es Klärungsbedarf gebe, wer bei der neuen Allianz zwischen Enstone und Viry für welche Aufgaben verantwortlich ist.

Titel-Bild zur News: Frederic Vasseur

Frederic Vasseur sieht bei Renault kein Problem in der Managementstruktur Zoom

Einige Insider glauben, dass die Führungsprobleme bei Renault die Truppe ein wenig zurückgehalten haben. Doch Vasseur meint, dass die Struktur intern klar sei und gut funktioniere: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir mehr Bosse als Mercedes mit Toto (Wolff) und Niki (Lauda) oder Red Bull mit Christian (Horner) und Helmut (Marko) haben", so Vasseur. "Wenn man Mateschitz (Red-Bull-Boss; Anm. d. Red.) noch hinzufügt, dann ist es zwischen uns ziemlich ähnlich."

"Wir haben eine Organisation mit Jerome (Stoll, Renault-Sport-Präsident; Anm. d. Red.), Cyril und mir. Wir bestehen aus zwei Seiten, und man darf nicht vergessen, dass wir uns neu aufbauen und stark wachsen. Wir haben viele Dinge zu tun", erklärt der Franzose. "Drei Führer sind wohl nicht zu viel. Aus meiner Sicht - und aus der Sicht von Cyril - ist die Organisation ziemlich eindeutig, und das ist das Wichtigste."

"Ich bin verantwortlich für die Arbeiten an der Strecke, Cyril ist verantwortlich für das Unternehmen. Wir besitzen komplett unterschiedliche Erfahrungen. Ich komme aus dem Rennsport und Cyril aus dem Management-Bereich. Das ist gegensätzlich, finde ich", so Vasseur. "Von Beginn an ist das klar für mich, ich sehe da keine Probleme. Vielleicht mag das von außen nicht der Fall sein, aber innen funktioniert es gut."

Es heißt, dass sich Force-India-Pilot Sergio Perez gegen ein Engagement bei Renault entschieden habe, weil es eben Ungewissheiten in der Entscheidungskette geben soll, doch laut Vasseur habe etwas anderes den Ausschlag gegeben: "Das war nicht der Grund, es ist eine andere Sache", sagt er. "Die Situation ist ziemlich eindeutig: Es ist kein Problem. Perez hat eine andere Position, aber ich interessiere mich nicht für Perez."

Auf der Strecke hatte Renault in diesem Jahr Probleme und konnte in 17 Rennen nur dreimal in die Punkte fahren, weswegen man in der Nähe des falschen Endes der Konstrukteurswertung herumkrebst. Doch Vasseur ist sich sicher, dass Renault in Zukunft wieder an die Spitze zurückkehren kann, wenn das Team vereint bleibt. "Mit Sicherheit haben wir nun mehr Druck, weil jeder gerne Ergebnisse einfahren würde", meint der Franzose.

Jolyon Palmer

Viel zu holen gab es in der laufenden Formel-1-Saison nicht Zoom

"Sie pushen und pushen und pushen, aber wir müssen zusammen und stabil bleiben. Ich arbeite mit den Mechanikern, den Ingenieuren und den Fahrern leidenschaftlich zusammen. Sie geben Vollgas, und das ist das Wichtigste", so Vasseur. "Wir wissen, dass wir ein gemeinsames Ziel haben. Es ist ein langer Weg, aber solange es ein gemeinsames Ziel bleibt, bin ich vollends überzeugt, dass wir Leistung bringen können."