• 28.10.2016 18:20

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Haas: Veränderte Bremsen sollen Abhilfe schaffen

Haas wechselt nach zahlreichen Defekten im Verlauf der bisherigen Saison 2016 zu einer neuen Variante der Bremsen: Warum tauchen Probleme bei Ferrari nicht auf?

(Motorsport-Total.com) - Das neue Formel-1-Team Haas nutzt die letzten drei Grands Prix der Saison 2016, um die anhaltenden Probleme mit den Bremsen auszusortieren und in eine bessere Ausgangsposition für das Folgejahr zu kommen. An diesem Wochenende in Mexiko-Stadt setzen die Amerikaner verändertes Material ein. Man bleibt beim Hersteller Brembo, setzt aber auf eine andere Variante der italienischen Bremse.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Hatte zuletzt erhebliche Sorgen mit den Brembo-Bremsen: Esteban Gutierrez Zoom

"Wir versuchen es möglichst gut im Griff zu halten. Es kommen neue Teile. Wir müssen abwarten, ob es funktioniert. Wir versuchen alles", sagt Teamchef Günther Steiner. "Wir nutzen weiterhin Brembo, verwenden aber eine andere Variante von Materialien." In der Höhenlage von Mexiko-Stadt (2.200 Meter über Meeresspiegel) und der dort dünnen Luft ist die Kühlung der Bremsen für alle Teams eine große Herausforderung.

"Wir setzen nun auf ein anderes Material, das wir noch nicht kennen", meint Steiner. Im vergangenen Formel-1-Rennen in Austin hatte erneut ein Haas-Pilot mit defekter Bremse aufgeben müssen. Esteban Gutierrez hatte es in Texas erwischt. "Wir müssen schauen, ob unsere Fahrer mit der veränderten Bremse zurechtkommen. Wir werden bei dieser Variante bleiben, um weiteren Problemen aus dem Weg zu gehen. Ich bin sicher, dass wir es bis Ende des Jahres komplett im Griff haben werden."

Haas setzte beim Bau des ersten Formel-1-Autos auf umfangreiche Unterstützung durch Ferrari. Man bezieht nicht nur den Antriebsstrang aus Maranello, sondern wählt auch in vielen Bereichen die gleichen Zulieferer. So auch bei der Bremse. Während die Brembo-Anlagen im Ferrari wenig Sorgen bereiten, sind die Nöte von Haas umso größer. "Das kann ich nicht erklären, weil ich nicht genau weiß, welche Variante Ferrari nutzt", sagt der Teamchef. "Das kann uns nur Brembo beantworten."


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"Entweder sie bringen uns eine Lösung, oder - falls wir die Schuld an den Problemen tragen - sie geben uns Hinweise, was wir ändern müssen", erklärt der Südtiroler, der darauf hinweist, dass eine Veränderung der Bremsanlage immer eine große Vorlaufzeit benötige. "Wir machen, was Brembo uns sagt", so Steiner. "Sie schicken uns an diesem Wochenende zusätzliche Leute. Die sollen genau darauf achten, dass wir die bisherigen Probleme ab sofort nicht mehr haben." Für 2017 benötige man erneut verändertes Material. "Allein schon wegen der breiteren Räder", so der Haas-Rennleiter.