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  • 22.10.2016 12:54

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Formel-1-Tests 2017: Pirelli hadert mit Red-Bull-Veto

Der Kompromiss, nach dem Bahrain-Grand-Prix in der Wüste zu testen, ist für Pirelli ein schwacher Trost - Horner witzelt über Lauda - Regentest in Barcelona?

(Motorsport-Total.com) - Pirelli wird die Entscheidung, im Vorfeld der Formel-1-Saison 2017 keine Testfahrten in Bahrain auszutragen, akzeptieren. Das verkündete der Reifenzulieferer am Freitag am Rande des US-Grand-Prix in Austin und beugte sich damit dem Veto einiger Mannschaften, die sich aus Kostengründen eine Vorbereitung ausschließlich in Barcelona gewünscht hatten. "Wir hätten auch gerne in Bahrain getestet, aber jetzt ist die Entscheidung gefallen, womit wir nun planen", so Manager Mario Isola.

Titel-Bild zur News: Antonio Fuoco

Die Testfahrten finden 2017 wie gehabt in Barcelona statt Zoom

Die Italiener müssen in Kauf nehmen, dass Daten über die breiteren 2017er-Reifen zunächst nur im kühlen Europa gesammelt werden können - bevor es zur Rennpremiere in die Hitze Australiens geht. "Der erste Test in Bahrain hätte uns hilfreiche Informationen über den Verschleiß geliefert", bedauert Isola, ist aber froh, dass die Hängepartie um den Vorbereitungsplan knapp vier Monate vor Beginn ein Ende hat: "Für uns war wichtig, dass es eine Entscheidung gibt, um planen zu können."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist mit dem gefundenen Kompromiss, im Anschluss an das Rennen im Wüstenstaat einen zweitägigen Test auszutragen, zufrieden: "Laut Reglement müsste es einen Konsens aller Teams geben, wenn man außerhalb von Europa testen will. Den gibt es aber nicht", macht er seinen Standpunkt klar. Einen Seitenhieb auf Mercedes' Team-Aufsichtsrat Lauda verkneift er sich nicht: "Niki soll in den Genuss kommen, sein Ferienhaus in Bahrain zu nutzen."

Es gibt allerdings noch einen Punkt zu klären: Pirelli steht gemäß den Regularien ein Testtag unter nassen Bedingungen zu. "Dabei müssen die Teams auch ausloten, wann die Intermediates und wann die Regenreifen die bessere Wahl sind. Das wäre in meinen Augen an einem Tag in Barcelona möglich, wir müssen da nur einen Termin finden", sagt Isola. Der Circuit de Catalunya lässt sich künstlich bewässern.