Eric Boullier: In Austin wieder "echten McLaren" gesehen

Rennleiter Eric Boullier sieht die Schmach von Japan nur als Ausrutscher an und glaubt, dass Austin das wahre Bild von McLaren gezeigt hat - wenn auch mit Glück

(Motorsport-Total.com) - Mit dem fünften Platz von Fernando Alonso hat McLaren beim Formel-1-Rennen in Austin gezeigt, dass das Debakel von Suzuka nur ein Ausrutscher war. Ausgerechnet beim Honda-Heimspiel in Japan erlebte das Team eine wahre Schmach und landete unter ferner Liefen nur auf den Rängen 16 und 18. Mit dem Ergebnis aus Austin hat man sich hingegen wieder etwas rehabilitieren können.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Mit dem Hinterfeld hatte McLaren in Austin diesmal nichts zu tun Zoom

"In Japan hatten wir keine gute Balance im Qualifying, wir konnten uns nicht gut qualifizieren, und im Rennen steckten wir hinter anderen fest. In Austin waren wir wieder zurück auf Normalniveau", meint Rennleiter Eric Boullier nach dem Grand Prix. "Wir haben gezeigt, dass wir da sind, wenn sich die Möglichkeiten ergeben - und wir haben viele Autos überholt", so der Franzose weiter.

Warum man ausgerechnet in Suzuka so schwach war, lässt sich aber gut erklären: Der MP4-31 kommt mit den schnellen, flüssigen Kurven nicht klar. "Wir sind stark in den langsamen Kurven, aber in den schnellen...nein", erklärt Boullier. Das hat sich speziell im ersten Sektor in Austin ablesen lassen, wo Button und Alonso stets zu den Langsamsten gehörten - ähnlich wie in den S-Kurven von Suzuka.

Allerdings gibt es auf dem Circuit of The Americas drei starke Anbremszonen, in denen McLaren wieder Zeit gewinnen kann, während man seinem Manko in Suzuka die ganze Zeit nachläuft. Zudem fehlen dort die Überholmöglichkeiten, während Austin einige davon bietet. "In Suzuka hatten wir keinen großartigen Start und keine gute erste Runde - alles lief schief", erzählt Boullier, warum das vergangene Wochenende deutlich besser war.

"Japan war einfach ein Ausrutscher. Was man jetzt gesehen hat, war eher das echte McLaren. Wenn man sich die vergangenen vier oder fünf Rennen anschaut, dann ist es das, wo wir stehen." Allerdings war Rang fünf für Alonso deutlich über den Möglichkeiten, wie der Rennleiter zugeben muss. Mit Kimi Räikkönen (Ferrari), Max Verstappen (Red Bull) und Nico Hülkenberg (Force India) fielen drei Fahrer aus, die normalerweise vor Alonso einzuordnen sind, und auch Valtteri Bottas (Williams) wurde nach einem frühen Plattfuß nur abgeschlagener 16.


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"Wir müssen realistisch sein, weil unsere Position aus eigener Kraft Rang acht oder neun ist", meint Boullier. "Es ist trotzdem ein positiver Schritt auf unserem Weg, die Saison stark zu beenden", sagt er und will die Kurvenschwäche in diesem Jahr nicht mehr lösen: "Das ist es nicht wert. Wir müssen einfach verstehen, wie wir im kommenden Jahr in jeder Art von Kurve stark sein können."