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  • 28.10.2016 14:16

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

"Da möchte jeder hin": Sauber-Fahrer wollen zu Force India

Marcus Ericsson und Felipe Nasr liebäugeln mit einem Wechsel nach Silverstone, nur der Schwede bestätigt aber Gespräche - Geld spielt für Vijay Mallya keine Rolle

(Motorsport-Total.com) - Während bei den Spitzenteams alle Plätze bezogen sind, dreht sich bei den kleinen Mannschaften das Fahrerkarussell wenige Wochen vor dem Saisonende in der Formel 1 munter weiter. Obwohl sich bei Force India, Renault, Haas, Sauber und Manor noch acht Gelegenheiten bieten, wird nach aktuellem Stand der Dinge mindestens ein Aktiver des Jahres 2016 aus dem Pilotenfeld gekegelt. Marcus Ericsson will das nicht sein, sondern sich lieber den begehrtesten Sitz der Szene krallen.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Marcus Ericsson könnte bald andere Teamklamotten im Schrank haben Zoom

Die Rede ist von der Nachfolge Nico Hülkenbergs bei Force India. "Auf das Cockpit schielt aktuell jeder, der noch keines hat", sagt Ericsson und wähnt einen Wechsel von Sauber nach Silverstone im Rahmen des Möglichen: "Mein Management spricht mit allen Teams, wo noch etwas frei ist." Die Geldgeber des Schweden, die jüngst seinen derzeitigen Arbeitgeber mit einem Investment finanziell auf die Beine gebracht haben, könnten ihn als paralleles Projekt auch andernorts unterstützen.

Neben dem Geld spricht auch Leistung in der Endphase der Saison für Ericsson. Bei Sauber hat er den hoch gelobten Felipe Nasr im Griff. Der Brasilianer selbst steht nach einem geplatzten Deal mit Williams, wo Milliardärssohn Lance Stroll sowie Valtteri Bottas praktisch fix sind, vor ungewisser Zukunft. "Natürlich" würde er gerne weg von Sauber, erklärt Nasr, der immer wieder Kritik an den Schweizern übte. Er unterstreicht: "Man muss an seine Karriere denken. Die Zeit drängt."

Verbleib bei Sauber für beide Piloten denkbar

Auch sein Umfeld verhandele derzeit um ein konkurrenzfähiges Auto und Force India sei attraktiv, heißt es von Nasr. "Ich habe aber keinen Kontakt mit dem Team gehabt und kann nicht bestätigen, mit ihnen gesprochen zu haben", winkt er ab, nachdem brasilianische Medien von einem Besuch seines Managers in Silverstone berichtet hatten. "Ich bin aber zuversichtlich, dass ich in der Formel 1 bleibe." Schon bei seinem Heim-Grand-Prix in zwei Wochen erhofft sich Nasr Neuigkeiten.

Bei Force India will man keine Namen nennen, obwohl es offenbar eine Kandidatenliste gibt, aus denen in Abstimmung mit Boss Vijay Mallya ausgewählt wird. Darauf zu finden sind wohl die Mercedes-Junioren Pascal Wehrlein und Esteban Ocon sowie Ferrari-Tester und GP2-Ass Antonio Giovinazzi. Der stellvertretende Teamchef Robert Fernley betont, wenn es um einen Hülkenberg-Nachfolger geht: "Nico hat kein Geld mitgebracht, also macht das auch nächstes Jahr keinen Unterschied. Wir gehen von einem weißen Blatt Papier aus. Vijay beurteilt jeden nach Leistung."

Sergio Perez, der bei Force India bereits betätigt ist, bringt einen weiteren Kandidaten ins Spiel: Esteban Gutierrez, der bei Haas nicht bombenfest im Sattel sitzt. "Ich will einen, der die richtige Einstellung hat und der mir Druck macht. Gut wäre, wenn es sich um einen Mexikaner handeln würde", so Perez. Sollten Ericsson und Nasr keine Berücksichtigung finden, bliebe ihnen entweder der Trostpreis Renault - wo jedoch Kevin Magnussen und Jolyon Palmer die besten Karten haben sollen. Oder die beiden müssten bei Sauber bleiben. Sie schließen es nicht kategorisch aus.


Fotostrecke: Pascal Wehrlein: Sein Weg in die Formel 1

Ericsson bezeichnet es sogar als "wahrscheinlich", wünscht sich jedoch ein solides Mittelfeldauto. Sauber traut er das offenbar nicht zu, sagt aber: "Mit dem neuen Besitzer geht es in die richtige Richtung. Es kommen neue Leute und es ist ein ganz anderes Gefühl als noch vor sechs Monaten." Auch Nasr erkennt Fortschritte: "Ich habe ihnen gesagt, ich wolle Fortschritte sehen. Und bisher habe ich Hoffnung." Teamchefin Monisha Kaltenborn betont gegenüber 'Autosport', bei ihrer Entscheidung keinen Zeitdruck zu verspüren. Es sei legitim, dass ihre Piloten Optionen für 2017 auch bei anderen Teams evaluieren würden: "Wir würden die Sache aber gerne rasch lösen."

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