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  • 03.09.2016 15:52

  • von Dominik Sharaf

Rosberg zieht den Hut vor Hamilton: "Einfach sauschnell"

Trotz klarer Verhältnisse im Team: Mercedes hat Ferrari demontiert und segelt mit Soft am Start einem Triumph entgegen - wenn Hamiltons Vorderreifen mitmachen

(Motorsport-Total.com) - Klare Verhältnisse bei Mercedes: Lewis Hamilton fuhr seinen Teamkollegen und Erzrivalen Nico Rosberg im Qualifying zum Italien-Grand-Prix in Monza am Samstagnachmittag in Grund und Boden. Am Ende blieb der Brite, der in 1:21.135 Minuten den schnellsten Umlauf des Wochenendes drehte, 0,478 Sekunden unter der Marke des Stallgefährten. Das erkennt Rosberg an und zieht den Hut: "Die beste Erklärung? Dass er grandiose Runden gefahren ist. Er war einfach sauschnell!"

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Heute eine Klasse für sich: Lewis Hamilton fuhr souverän auf Pole-Position Zoom

Hamiltons einziger Fauxpas war ein Verbremser im zweiten Abschnitt, der deshalb ein Grund zur Besorgnis war, weil er mit diesem Satz Pneus das Rennen beginnen muss. Und wenn er vorzeitig einbricht, könnte aus der geplanten Einstoppstrategie eine unvorteilhafte Taktik mit zwei Reifenwechseln werden. Einen möglicherweise folgenschweren Bremsplatten will er an den Gummis nicht erkannt haben. "Ich habe den Reifen nicht beschädigt, er ist vor der ersten Kurve nur kurz stehengeblieben. Es sollte für den Start also alles im Lot sein", beruhigt Hamilton.

Im Funk hatte er gefordert, einen weiteren Versuch zu unternehmen, um seine Zeit zu verbessern und so andere Pneus zu nominieren. "Ich war dann auch vorne, habe es aber in der letzten Kurve weggeschmissen", erklärt Hamilton, der sonst in einer eigenen Welt fuhr. Er frohlockt: "Ich habe mich stark gefühlt und mir hat alles in die Karten gespielt." Ähnlich sieht das Mercedes-Sportchef Toto Wolff, der Rosberg nach Klatsche in Schutz nimmt: Man darf bei Nico nicht so schnell in eine Lücke schießen: Es war einfach eine richtig starke Leistung wie von Lewis", lobt der Österreicher.

Ferrari distanzierte Mercedes beim Heimspiel der Scuderia deutlich, was ein Rückstand von 0,837 respektive 0,930 Sekunden von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen unterstrich. "Der Vorsprung war überraschend", kommentiert Niki Lauda und sieht die Ursache mehr in der eigenen Stärke als der Schwäche der Konkurrenz: "Für mich hat Mercedes heute einen perfekten Job abgeliefert. Und Lewis sieht wie der Schnellere der beiden aus - so einfach ist das", so der Team-Aufsichtsrat.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Italien


Rosberg schielt auf das Rennen, um die Vorzeichen umzukehren. "Morgen habe ich eine Chance auf den Sieg", macht er sich mit den Longruns aus dem Freien Training Mut. "Im Rennspeed habe ich mich am Freitag sehr wohlgefühlt, da sah es im Vergleich zu Lewis gut aus." Wolff hofft, dass sich die riskante Taktik in Q2 auszahlt und seine Silberpfeile nach dem Start auf der härteren Mischung ihre Einstoppstrategie durchziehen: "Es sieht so aus, als seien wir die Schnellsten. Unser Vorteil ist, dass wir auf dem Soft-Reifen starten." Das muss für die Konkurrenz wie eine Drohung klingen.