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  • 30.09.2016 09:50

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Kevin Magnussen quengelt: "Kann Renault nicht verstehen"

Der Däne spricht von anderen Formel-1-Optionen 2017, Zeitdruck und seinem Lebensunterhalt - Er wähnt weitere Piloten im Poker - Palmer gibt sich geduldig

(Motorsport-Total.com) - Geduld und Kevin Magnussen, das passt nicht zusammen. Mit Blick auf seine sportliche Zukunft im Jahre 2017 wird der Däne von Renault erneut auf die Probe gestellt und fängt sechs Rennen vor dem Saisonende an, den Ton gegenüber den Franzosen zu verschärfen. Er drängt auf eine zügige Entscheidung, zumal laut Medienberichten eine Option in seinem Vertrag in der Nacht zu Samstag verstreichen soll. "Ich kann es nicht verstehen", hadert er. "Es ist einfach, sich zu entscheiden."

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen: Das Frustlevel des Dänen scheint anzusteigen Zoom

Magnussen ist überzeugt, sich mit guten Leistungen für einen neuen Kontrakt empfohlen zu haben. Er ist auch gewillt, mit Renault weiter durch die Talsohle zu gehen, um eines Tages in einem Auto zu sitzen, das Grand-Prix-Siege im Tank hat. Was ihn stört ist, dass man ihn zappeln lässt. "Es ist frustrierend, nicht zu wissen, was im kommenden Jahr der Fall sein wird. Ich will es so schnell wie möglich erfahren", moniert er. Der ehemalige McLaren-Junior Magnussen weiß, wovon er spricht.

Von Ron Dennis wurde er nach erfolgreichem Formel-1-Debüt erst zum Testfahrer degradiert und anschließend mit einer E-Mail aus dem Sekretariat abserviert. An seinem Geburtstag. "Das will ich kein zweites Mal durchmachen. Ich glaube auch nicht, dass ich es muss", sagt Magnussen. Er will schneller die Initiative ergreifen und sich nicht bis zur Saisonvorbereitung 2017 hinhalten lassen. "Ich warte nicht bis eine Woche vor dem letzten Test, sicher nicht. Nicht einmal ansatzweise."

Er erwähnt, dass ihm andere Angebote vorliegen würden. Allerdings wurde sein Name zuletzt bei keinem der Teams gehandelt, die noch einen Sitz anzubieten hätten. "Ich setzte definitiv nicht alles auf diese Karte. Ich muss mit Motorsport meinen Lebensunterhalt verdienen. Es gibt Teams in der Formel 1, die nicht länger warten können", gibt sich Magnussen kryptisch und glaubt, dass auch Renault weitere Möglichkeiten prüft: "Es sind noch andere Fahrer im Spiel." Von Carlos Sainz ist das seit Donnerstag bekannt, dazu wurde auch von Sergio Perez und Esteban Ocon gemunkelt.


Fotostrecke: Renault-Meilensteine in der Formel 1

"Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mich melden müsste. Meine Gespräche finden statt, wenn ich fahre", betont Magnussen, mit Leistung auf sich aufmerksam machen zu wollen und hat keine Lust, sich mit den Befindlichkeiten seines Teamchefs Frederic Vasseuer auseinanderzusetzen: "Keine Ahnung, was der Grund ist", winkt er ab. Teamkollege Jolyon Palmer, der ebenfalls nicht bestätigt ist, wirkt geduldiger. "Wenn ich Renault wäre, würde ich die bestmögliche Entscheidung treffen wollen. Ich werde mich nicht beschweren, wenn es mir zu spät mitgeteilt wird." Allerdings könne es der Karriere eines Piloten schaden, wenn bis Anfang 2017 nichts passiert, so der Brite.