Carlos Sainz: Honda-Motor ist stärker als Toro Rossos Ferrari

Carlos Sainz ist davon überzeugt, dass Honda in Sachen Motor bereits an Toro Rosso vorbeigezogen ist und an Renault und Ferrari klebt - Alonsos Gesicht spricht Bände

(Motorsport-Total.com) - Honda galt hinter Mercedes, Ferrari und Renault immer als Nachzügler, was die Leistungsfähigkeit der Motoren angeht. Nach fast zwei Jahren in der Formel 1 sind die Japaner aber an die Konkurrenz herangerückt und haben zumindest ein Aggregat bereits überholt - den Ferrari-Vorjahresmotor von Toro Rosso. "Man muss nur Fernando (Alonso) oder Jenson (Button; Anm. d. Red.) oder die McLaren-Strategen fragen, und sie werden sagen, dass sie gegenüber Toro Rosso einen großen Sprung bei der Power gemacht haben", ist sich Carlos Sainz sicher.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Carlos Sainz

McLaren-Honda hat Toro Rosso leistungstechnisch überholt Zoom

Der Spanier verfügt in seinem Heck über das wohl schwächste Aggregat im Feld, weil der Ferrari-Motor von 2015 nicht mehr aufgerüstet wird. Kein Wunder, dass Honda irgendwann vorbeiziehen musste. "Sie waren bereits in Silverstone mit ihrem Update auf Augenhöhe oder voraus", sagt Sainz und ist überzeugt, dass auch die anderen Hersteller gewarnt sein müssen: "Seit Spa kommen sie schon sehr nah an Renault und Ferrari 2016 heran."

Zwar wähnt Sainz Honda noch nicht ganz auf Augenhöhe, doch langsam aber sicher kommen die Japaner dahin. "Sie sind noch nicht auf dem Level, aber wenn sie die Fortschritte so weiterführen, dann werden sie es sein", sagt er und bezieht sich dabei vor allem auf eigene Beobachtungen. McLaren fahre immer mit einem deutlich steileren Heckflügel als etwa Red Bull, der mehr Abtrieb, aber auch mehr Luftwiderstand mit sich bringt. "Trotzdem sind ihre Topspeed-Werte nicht weit weg."

Im Rennen von Spa-Francorchamps am vergangenen Samstag war Fernando Alonso mit 311,7 km/h Topspeed unterwegs, der schnellste Red Bull war Max Verstappen mit 320 km/h. In Monza ist ebenfalls eine gute Höchstgeschwindigkeit gefragt, und McLaren gilt durchaus als Kandidat für Q3 und Punkte. Im Training am Freitag konnte Fernando Alonso das mit Rang sieben schon einmal unterstreichen.


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"Ich bin überzeugt davon, dass er im Freien Training heute freudig überrascht war", sagt Sainz und kann an der Mimik seines Landsmannes ablesen, dass es bei McLaren-Honda wohl deutlich bergauf geht. "Ich kann ein glückliches Gesicht bei Fernando sehen, und ich weiß, wann er glücklich ist und wann nicht."