Auf Villeneuves Spuren: Magnussen "stolz" auf Spa-Unfall

Wieso Kevin Magnussen wie einst Jacques Villeneuve stolz auf seinen Eau-Rouge-Crash ist und wie er nur mit viel Glück schweren Beinverletzungen entgangen ist

(Motorsport-Total.com) - Vor einer Woche überstand Kevin Magnussen nur mit Glück seinen heftigen Crash in der Mutkurve Eau Rouge, heute ist er sogar "ein bisschen stolz" auf den spektakulären Zwischenfall, der seiner Meinung nach "ziemlich verrückt aussieht". Damit werden Erinnerungen an Jacques Villeneuve wach, der 1998 im Williams ebenfalls einen wilden Abflug in der Senke überstand und später stolz "vom besten Crash meines Lebens" sprach.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Wilder Hund? Kevin Magnussen fasziniert das Spiel mit dem Risiko Zoom

Magnussen verrät nun gegenüber der 'Bild am Sonntag', wie viel Glück er bei seinem Unfall in Runde fünf hatte: "Die Radaufhängung hat sich ins Cockpit gebohrt. Sie hat meinen Fuß knapp verpasst, aber das Gaspedal voll getroffen. Und da war ja kurz vorher noch mein Fuß drauf."

Inzwischen hat der Däne den Unfall mehrmals am Bildschirm gesehen und analysiert. "Ziemlich klar ist, dass es ein Fehler von mir war", sagt er. Auslöser war, dass er seinem Teamkollegen Jolyon Palmer überholen wollte: "Ich war schneller, habe richtig gepusht und wollte nach Eau Rouge an ihm vorbei. Aber ich bin zu hart über die Randsteine, dann kam Luft unter das Auto - und Abflug."

Seine Begeisterung für den eigenen Unfall, den er nur mit viel Glück ohne Schrammen überstand, mag für so manchen makaber anmuten, doch der Renault-Pilot versucht seine Gedanken zu erklären: "Was mir richtig gefällt, ist, dass wir uns am Limit bewegen und immer wieder versuchen, dieses Limit ein wenig zu verschieben - auch mit dem Wissen, dass es schiefgehen kann. Aber am Limit zu sein, turnt mich an."

Zudem sei er ein Fan der Formel-1-Fahrergeneration der 1960er- und 1970er-Jahre. "Was mich fasziniert: Die Liebe zum Sport hat die Angst vor dem Tod überwogen", erklärt er. "Sie wussten, sie könnten sterben. Trotzdem sind sie gefahren. Ich kann das Gefühl nachvollziehen."