• 28.08.2016 07:49

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Vettel nach Ausraster: Lasst das uns Fahrer selbst regeln!

Sebastian Vettel und Kevin Magnussen haben sich nach dem wütenden FT3-Funkspruch wieder versöhnt - Keine Strafe seitens der FIA-Rennkommissare

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist während des Abschlusstrainings zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps (Formel 1 2016 live im Ticker) am Boxenfunk wieder einmal ausgerastet. Als ihm Renault-Pilot Kevin Magnussen in der ultraschnellen Blanchimont-Kurve in die Quere kam, tobte er: "Was für ein Idiot! Habt ihr das gesehen? Im Freien Training! Was für ein Idiot! Was soll das?"

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel war heute alles andere als happy über Kevin Magnussen Zoom

Als Vettel später bei den FIA-Rennkommissaren persönlich auf Magnussen traf, hatte er sich schon wieder beruhigt. Damit, dass keine Strafe ausgesprochen wurde, kann er leben: "Wir waren bei den Kommissaren, die haben sich das angeschaut und für okay befunden. Im ersten Moment war ich nicht glücklich darüber. Aber wir haben darüber gesprochen und ich bin der Meinung, dass es so okay war - auch wenn eine Strafe die angemessene Konsequenz gewesen wäre."

Das Problem in Spa-Francorchamps, bei bis zu 35 Grad Hitze: "Die Out-Laps sind hier besonders langsam, weil es so heiß ist und du aufpassen musst, deine Reifen nicht zu schnell zu verschleißen. Aber du willst natürlich eine saubere Runde ohne Verkehr. Im Qualifying haben sich einige zurückfallen lassen, und dann passiert es halt, dass zwei Fahrer mal das gleiche Stück Asphalt für sich beanspruchen."

Obwohl Vettel selbst direkt am Boxenfunk eine Strafe gefordert hat, findet er, dass die Kommissare die Regelung solcher Themen grundsätzlich den Fahrern überlassen sollten: "Klar kann man über eine Behinderung diskutieren, aber wir regeln das schon untereinander, wenn wir nicht happy sind. In dem Fall haben wir uns bei den Kommissaren getroffen." Und dort auch schon wieder gemeinsam Witze gemacht...

Mit ein Grund dafür, dass in den vergangenen Rennen immer mal wieder ein Fahrer blockiert wurde oder blaue Flaggen nicht sofort beherzigt wurden, könnten die komplexen Hybridmotoren sein. Die führen dazu, dass die Fahrer auf ihren Aufwärm- und Auslaufrunden nicht voll aufs Fahren konzentriert sind, sondern mit diversen Einstellungen im Cockpit beschäftigt sind. Dann auch noch den Rückspiegel genau im Auge zu behalten, überfordert einige.

"Es hilft natürlich nicht, dass du auf der Out-Lap im Vergleich zu früher viel mehr zu tun hast", nickt Vettel, von 'Motorsport-Total.com' auf diese Problematik angesprochen. Ein Fass möchte er deswegen aber nicht aufmachen: "Wir wissen schon, was wir zu tun haben. Du passt dein Tempo auf der Out-Lap so an, wie du es für richtig für die Reifen hältst. Manchmal ist das eben langsamer, manchmal schneller."