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Kimi Räikkönen vertraut auf Ferrari: "Keiner läuft davon"

Für Kimi Räikkönen sind bei Ferrari keine großen Umbrüche nötig, um das Ruder wieder rumzureißen - Der Finne vertraut auf den Teamspirit bei der Scuderia

(Motorsport-Total.com) - James Allison weg, Platz zwei weg, Motivation weg? Ferraris Performance steckt gerade in einer Abwärtsspirale. Der Platz als erster Mercedes-Verfolger musste an Red Bull abgegeben, der Abgang des Technischen Direktors verkraftet werden. Die einzigen, die noch nicht daran glauben, dass die Saison gelaufen ist, sind die Scuderia-Mitarbeiter selbst. Laut Kimi Räikkönen braucht keine Energie drauf verschwenden zu werden, das Team in einer Panikreaktion umzukrempeln. Er setzt auf Vertrauen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen schmerzt der Rückstand - Dafür treibt ihn der Teamgedanke an Zoom

"Ich finde, wir haben ein großartiges Team", so der Finne. "Wir sind noch nicht da, wo wir hin wollen, aber wir arbeiten daran gemeinsam. Wenn es einen Zaubertrick geben würde, würden wir den anwenden. Aber ich glaube nicht, dass es helfen würde, das Personal auszutauschen. Wir müssen darauf vertrauen, was wir tun. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber die haben wir auch schon in den vergangen zwei Jahren als Team bewältigt."

Allison hat das Team vor allem wegen persönlicher Probleme verlassen. Seine Ehefrau war Anfang des Jahres plötzlich verstorben und die drei gemeinsamen Kinder leben in England - weit weg von Maranello. Nach der Bekanntgabe seines Abgangs wurden wieder Gerüchte um ein Comeback von Superhirn Ross Brawn laut, die er allerdings selbst dementierte.

Allison sollte der große Heilsbringer werden. Sein letztjähriges Auto konnte mit Sebastian Vettel drei Siege holen. In dieser Saison wirkt Ferrari aber wieder unstrukturierter. In Melbourne oder Barcelona verschenkt man durch Strategiefehler mögliche Triumphe. Zuverlässigkeitsprobleme - vor allem mit dem Getriebe - schlichen sich ein. Während Red Bull in den vergangen vier Rennen 88 WM-Punkte gelangen, konnten die Roten nur 50 holen,


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Deutschland


"Wir sind alle enttäuscht", räumt Räikkönen ein. "Wir leiden darunter, dass wir nicht gewinnen. Aber das hilft nicht. Niemand gibt hier auf, nur weil wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Keiner läuft vor den Problemen davon."

Die Leidenschaft der italienischen Mannschaft soll ungebrochen herüberkommen. Präsident Sergio Marchionne setzt ebenso auf sein bestehendes Team, wie sich Vettel an jedem Rennwochenende vor seine Crew stellt. Nachdem Mercedes mit einem Vorsprung von 173 Punkten in den verbleibenden neun Rennen nur noch rechnerisch einzuholen ist, liegt aber die Vermutung nahe, Ferrari könne sich nun auf einen Angriff in der kommenden Saison vorbereiten, und 2016 bereits abhaken.


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"Es kommt selten vor, dass man in der Position ist, jedes Wochenende gewinnen zu können.", so Räikkönen. "Das ist eine sehr glückliche Position und wir sind noch nicht soweit. Selbst die Teams, die in dieser Position sind, kämpfen weiter und verbessern ihre Autos", muss er zugeben. Kämpferisch fügt er aber hinzu: "Ich sehe keinen Grund, traurig zu sein. Es tut weh, nur Zweiter oder Dritter werden zu können. Das heißt aber nicht, dass wir aufgeben oder nicht alles versuchen."