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Haas: Formel-1-Fahrer würden sich in NASCAR schwerer tun

Formel-1- und NASCAR-Teambesitzer Gene Haas fände einen Vergleich der verschiedenen Serien spannend und wundert sich über die Frauenpolitik

(Motorsport-Total.com) - The American way of Life hat in der Formel 1 Einzug gehalten und dabei bisher gar nicht mal so schlecht ausgesehen. Zusammen mit den Top-10-Debüts in den ersten zwei Rennen der Saison hat das Neueinsteigerteam bereits 28 WM-Punkte sammeln können und liegt unter den elf Teams derzeit auf Rang acht. Das freut auch Teambesitzer Gene Haas, der den amerikanischen Glamour nicht nur in die Königsklasse gebracht, sondern dort auch das Interesse an der NASCAR geweckt.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez, Gene Haas

In Teambeitzer Gene Haas schlagen zwei Motorsport-Herzen Zoom

"Ich würde gerne ein NASCAR-Rennen absolvieren", kündigt Haas-Pilot Romain Grosjean bereits an. Doch sein Boss warnt: "Hier ist es einfach ein Straßenrennen, und die NASCAR-Fahrer können sich daran schneller anpassen als ein Formel-1-Pilot an die NASCAR. Rennfahren auf einem Oval ist wirklich schwierig."

Gene Haas gefällt die Idee eines munteren Fahrertauschs zwischen den grundverschiedenen Rennserien. Der Unternehmer gründete bereits 2002 sein eigenes Team in den USA, bevor Anfang 2014 bestätigt wurde, dass auch der Formel-1-Einstieg klappen wird. "Ich zweifele nicht daran, dass irgendeiner von unseren Fahrern in der Lage wäre, diese Autos zu fahren", stellt er sich seine NASCAR-Piloten, zu denen Tony Stewart, Kurt Busch und Danica Patrick gehören, in einem Formel-1-Boliden vor. "Ich glaube auch, dass sie andersherum NASCAR fahren könnten. Es wäre lustig, wenn so etwas möglich wäre."

Stewart hat es gar schon einmal versucht. Er schlüpfte vor fünf Jahren für ein paar Testkilometer in den McLaren, der damals auf Lewis Hamilton zugeschnitten war. "Wenn, dann würden eher die Formel-1-Fahrer Probleme in der NASCAR haben, weil diese Autos nicht einmal annähernd so agil sind und viel mehr wiegen", so Haas. "Man muss verstehen, was man in der NASCAR zu erreichen versucht."

Patrick kam im Zuge des Haas-Einstiegs in die Formel 1 ins Gespräch. Zum einen, weil man davon ausgegangen war, dass ein amerikanisches Team mit wenigstens einem amerikanischen Fahrer auftrumpfen würde. Zum andern, weil die Königsklasse seit mehreren Jahrzehnten auf der Suche nach weiblichen Piloten ist. Darüber gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen. "Es wäre gute Publicity, und es wäre fantastisch, sie in einem dieser Autos zu haben - selbst wenn sie damit nur um die Strecke fahren würde", betont Haas.


Tony Stewart und Lewis Hamilton tauschen Autos

Der 63-Jährige versteht nicht, warum man in der Formel 1 nicht das weibliche Potenzial nutzt: "Ich denke, dass wir es gemacht hätten, wenn es funktioniert hätte. Aber diese beiden Universen sind so weit voneinander entfernt, dass sie nicht häufig kollidieren. Es ist einfach nicht passiert, aber es hätte der Formel 1 eine riesige Publicity gebracht. Es sieht nicht so aus, als würden sich die Verantwortlichen der Formel 1 da groß Gedanken drum machen. Man sollte meinen, dass es enorm wichtig wäre, mehr Publicity für die Formel 1 zu bekommen, aber es sieht nicht so aus."