Daniil Kwjat: "Habe Freude am Rennfahren verloren"

Der von Red Bull degradierte Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat gibt Einblicke in sein Seelenleben und erklärt seinen Leistungsabfall - Witali Petrow macht ihm Mut

(Motorsport-Total.com) - Die Degradierung zum Toro-Rosso-Piloten hat bei Daniil Kwjat tiefe Schrammen hinterlassen. "Ich habe für eine Weile die Freude am Rennfahren verloren", sagt der 22-jährige Russe, der die Saison bei Red Bull begonnen hatte und nach dem verpatzten Heimrennen von Max Verstappen ersetzt wurde. "Jetzt muss ich meine Freude zurückbekommen, ich muss wieder lieben, was ich mache."

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Gebrochen: Daniil Kwjat leidet unter der Degradierung durch Red Bull Zoom

Nach seinem Wechsel wirkte Kwjat verunsichert und brachte enttäuschende Leistung: Während er nur zwei WM-Punkte holte, kam Teamkollege Carlos Sainz im gleichen Zeitraum auf 26 Zähler. Gleichzeitig nahm sich der Youngster kein Blatt vor den Mund und übte Kritik an seinem Arbeitgeber.

"Red Bull hat mich zu einem wirklich starken Fahrer gemacht, aber wegen all dieser Dinge, die vor ein paar Monaten passiert sind, bin ich jetzt nicht mehr so stark", erklärt Kwjat seinen Rückfall. "Das soll aber keine Entschuldigung sein. Das sollte mich am Ende wieder stärker machen, aber ich habe deswegen auch reflektiert, und es ist nicht einfach."

Kwjat weiß, dass Red Bull alles auf Verstappen setzt und er hoffen muss, überhaupt im Kader zu bleiben. Ganz verdaut hat er die Entscheidung seines Arbeitgebers noch nicht: "Das ist eine gespaltene Saison mit zwei Herausforderung. Sie haben einen Kampf unterbrochen und mich einem anderen Kampf ausgesetzt. Ich kämpfe, das ist alles was ich sagen kann. Hoffentlich wird es besser."

Daniil Kwjat, Sergio Perez, Esteban Gutierrez, Felipe Nasr, Rio Haryanto, Pascal Wehrlein, Romain Grosjean, Marcus Ericsson

Daniil Kwjat kämpft bei Toro Rosso meist im hinteren Mittelfeld Zoom

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost stellt seinem Schützling in Aussicht, auch 2017 im Team bleiben zu können. Dafür benötigt er aber dringend ein gutes Ergebnis. "Dann wird auch das Selbstvertrauen zurückkommen", hofft der Österreicher.

Gleichzeitig gibt es stets Gerüchte, der Russe könnte noch vor Saisonende von Red Bull vor die Türe gesetzt werden. Ex-Formel-1-Pilot und Landsmann Witali Petrow rät Kwjat, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen: "Diese negativen Informationen dürfen Daniil psychisch nicht beeinflussen", sagt er gegenüber 'Sportbox'.

"Noch hat er alles selbst in der Hand. Die Sommerpause ist günstig, weil die kann ihm helfen, sich vom Druck in der Formel 1 zu erholen und die Batterien aufzuladen, damit er wieder seine besten Leistungen abrufen kann."