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Safety-Car im Regen: Charlie Whiting verteidigt sein Vorgehen

Rennleiter Charlie Whiting erklärt, warum in Silverstone das Safety-Car so lange auf der Strecke war - Stehende Starts im Regen erst, wenn die Bedingungen es zulassen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting wurde nach den Rennen in Monaco und Silverstone dafür kritisiert, das Safety-Car nach den ersten Runden im Regen zu lange auf der Strecke gelassen zu haben. Nun wurde reagiert. Wenn es in Zukunft beim Start wieder regnet, fährt das Feld zunächst hinter dem Safety-Car Besichtigungsrunden, damit sich die Fahrer die nasse Rennstrecke aus der Nähe ansehen und ertasten können, wo wie viel Wasser auf der Strecke steht. Anschließend gibt es einen stehenden Start.

Titel-Bild zur News: Safety Car

Wenn selbst das Safety-Car Aquaplaninig hat, wird ein Rennen nicht freigegeben Zoom

"In Silverstone hätten wir damit die Hälfte des Feldes in der ersten Kurve verloren", merkt Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat an. "Wenn die Fans das sehen wollen, dann kein Problem..." Sollten die Bedingungen aber zu extrem sein, dann wird weiter hinter dem Safety-Car gefahren. Es bleibt weiterhin eine Ermessenssache von Whiting. "Wir denken nur darüber nach, dass wir einen stehenden Start haben, wenn es sicher genug ist und ein stehender Start möglich ist", hält der Brite in Hockenheim fest.

"Dazu wird es immer unterschiedliche Meinungen geben. Wir hören auch auf die Fahrer", erläutert Whiting. Allerdings sind dem Rennleiter bei gewissen Umständen auch die Hände gebunden. Seit es die Parc-Ferme-Regel gibt, wird an den Autos nach dem Qualifying nicht mehr gearbeitet. Somit gehen die Autos mit einer Trockenabstimmung in ein Regenrennen. Auf der einen Seite wird die Arbeitslast der Mechaniker reduziert, auf der anderen Seite sind kaum noch richtige Regenrennen möglich.

Whiting bestätigt, dass das ein Mitproblem in Silverstone war: "Wir wissen, dass in Silverstone alle Autos auf Trockenabstimmung waren. Wir wissen auch, dass die Fahrer nicht gerne mit diesen Regenreifen fahren. Sie haben kein tiefes Profil und die Autos bekommen Aquaplaning. Wir müssen alle diese Dinge beachten. Es ist klar, dass im Regen zu fahren nicht einfach ist. Das war es auch nie. Wir wollen nur sichergehen, dass sie kein Aquaplaning haben. In Silverstone hatte sogar das Safety-Car Aquaplaning. Damit war es nicht sicher. So einfach ist das."

Charlie Whiting

FIA-Renndirektor Charlie Whiting verteidigt sein Vorgehen in Silverstone Zoom

Für Whiting ist Aquaplaning auch der entscheidende Grund, wann für ihn ein Rennen sicher genug ist, um es wieder freizugeben: "Wenn die Fahrer auf der Geraden mit Vollgas fahren können, dann ist es ein Anzeichen, dass es sicher genug ist." Deswegen wird der stehende Start nach Besichtigungsrunden hinter dem Safety-Car auch erst dann durchgeführt, wenn es die Rennleitung für sicher genug erachtet.