• 09.07.2016 17:41

  • von Benjamin Horbelt

Kater nach Spielberg: 0,053 Sekunden fehlen Pascal Wehrlein

Manor ist in Silverstone zurück in der harten Formel-1-Realität - "Natürlich bin ich enttäuscht," ärgert sich der vom Teamkollegen geschlagene Pascal Wehrlein

(Motorsport-Total.com) - Nach der Spielberg-Party mit einem WM-Punkt folgt in Silverstone der Kater für das Manor-Team. Der 19. und 20. Platz in der Qualifikation zum Grand Prix von Großbritannien bringt den Rennstall zurück auf den Boden der Tatsachen. Pascal Wehrlein war am vergangenen Sonntag noch der gefeierte Star im Team, kam am Samstagnachmittag auf dem Traditionskurs aber nicht mehr am Teamkollegen Rio Haryanto vorbei: 0,053 Sekunden trennten die beiden Piloten.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein kann in Silverstone nicht am Spielberg-Ergebnis anknüpfen Zoom

"Natürlich bin ich enttäuscht, aber das ist nicht überraschend", tröstet sich Wehrlein. "Ich war mir bewusst, dass dies eine ganz andere Strecke ist. Wir haben hier mit der Reifentemperatur zu kämpfen und dafür verschiedene Einstellungen ausprobiert. Ich wollte unsere Leistung Schritt für Schritt verbessern, eine ideale Lösung haben wir aber nicht gefunden," ärgert sich Wehrlein, der im Gegensatz zu seinem Teamkollegen noch kein Rennen auf diesem Kurs bestritt.

In Österreich gelang Wehrlein auf den weichen Reifen ein Longrun über starke 40 Runden. Obwohl die Lufttemperatur während der Qualifikation in Silverstone ähnlich war, kamen die Pirellis der Manor-Boliden nicht auf die optimale Betriebstemperatur.

"Unter trockenen Bedingungen befürchte ich, dass wir nicht so ein Auto wie in Österreich haben werden", prognostiziert Wehrlein. "Unsere Pace in den langen Stints ist ein bisschen besser. Die Wettervorhersage ist ziemlich unberechenbar. Natürlich erhoffen wir uns ein verrücktes Wetter. Denn das letzte Wochenende hat gezeigt, dass wir aus diesen Situationen das Beste herausholen können, auch für die heimischen Fans."

Der Firmensitz des Rennstalls in Banbury ist nur 25 Kilometer entfernt, entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung. Wermutstropfen für die Briten: Das Schweizer Sauber-Team konnte in der Qualifikation geschlagen werden, was auch Haryanto neue Motivation schenkt: "Ich bin sehr zufrieden mit dieser Leistung. Wir wussten immer, dass diese Strecke für uns schwieriger sein würde. Aber für mich persönlich war es eine starke Runde. Uns ist es gelungen, die Sauber zu schlagen. Aber dafür sind wir sind nicht so nah an Renault, wie wir möchten. Hoffentlich werden wir im morgigen Rennen ein bisschen stärker sein, wenn unser Renntempo besser ist."


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Silverstone

"Nach den Höhen von Österreich am vergangenen Wochenende, fühlt sich die heutige Leistung ziemlich enttäuschend an", räumt Manor-Renndirektor Dave Ryan offen ein. "Allerdings haben wir unsere eigenen Erwartungen das ganze Wochenende im Zaum gehalten, da waren wir recht vorsichtig. Dies ist ein anderer Kurs, die Streckenbedingungen sind in Silverstone anders. Wir haben es in Österreich geschafft, die Reifen gut zum Arbeiten zu bekommen. Die warmen Umgebungstemperaturen haben dazu beigetragen. Aber heute mussten wir bei diesen Temperaturen stärker kämpfen. Leider lief es so, wie wir es erwartet hatten. Natürlich sind wir für das morgige Rennen hoffnungsvoller, darauf drängen wir," hofft der Renndirektor in Silverstone.

"Nach den Höhen von Österreich am vergangenen Wochenende, fühlt sich die heutige Leistung ziemlich enttäuschend an." Dave Ryan