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Enttäuschende "Williams-Wochen": Force India wittert Chance

Nachdem Williams zuletzt selbst auf seinen Paradestrecken große Probleme hatte, hofft man bei Force India, den vierten Platz in der WM angreifen zu können

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich galten die beiden Strecken in Spielberg und Silverstone als gutes Pflaster für Williams. Doch während das Team aus Grove in Österreich und Großbritannien in den beiden Vorjahren noch mehrere Podestplätze einfahren konnte, reichte es für Valtteri Bottas und Felipe Massa in diesem Jahr gerade einmal zu zwei mageren Punkten in den zwei Rennen. Besorgniserregend für das Traditionsteam ist vor allem die Tatsache, dass Force India in der WM von hinten nun immer mehr Druck macht.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Nico Hülkenberg

Wie lange kann sich Williams in der WM noch vor Force India behaupten? Zoom

"Es waren ganz sicher sehr enttäuschende Rennen - Silverstone und auch Österreich. Wir wollen alles verstehen, was dort am Auto nicht richtig funktioniert hat", erklärt Massa vor dem Großen Preis von Ungarn und ergänzt: "Ich hoffe, dass sich diese Probleme nicht wiederholen werden, und dass wir wieder so konkurrenzfähig sind, wie wir sein wollen." Allerdings räumt er ein, dass der Hungaroring "keine perfekte Strecke" für Williams ist.

In den vergangenen fünf Rennen konnte Force India den Rückstand auf Williams von 51 auf 19 Punkte verringern. Die Mallya-Truppe ist nun ein ganz heißer Kandidat auf den vierten WM-Rang. "Das Ziel ist es einfach, elf sehr gute Rennwochenenden zu fahren und so viele Punkte wir möglich zu holen. Wir wollen so viele andere Fahrer schlagen wie möglich. Wenn wir am des Jahres vor ihnen stehen, dann wäre das natürlich ziemlich großartig", sagt Nico Hülkenberg.

Force India macht größere Fortschritte

"Das Auto hat sich zuletzt ziemlich gut geschlagen - selbst in Silverstone, wo es viele schnelle und flüssige Kurven gibt. Das kommt dem Auto eigentlich nicht so entgegen. Hier ist es langsam und eng. Ich glaube, dass das Auto in jeder Situation in die Top 10 fahren kann", freut sich der Deutsche. Das sah bei Williams zuletzt nicht mehr so aus. "Wir wollen das Auto in diesem Jahr weiterentwickeln", erklärt Massa.

"Wir haben zu den vergangenen Rennen viele neue Teile mitgebracht. Wir müssen verstehen, welche Konfiguration die richtige ist. Wir werden morgen viele unterschiedliche Dinge testen. Hoffentlich kommen wir da bereits zu einem Ergebnis", grübelt der Brasilianer. In Ungarn wird es Williams unter anderem mit einem neuen Unterboden versuchen. Allerdings entpuppten sich in diesem Jahr bereits einige Williams-Upgrades als Flop.


Fotostrecke: Force-India-Präsentationen seit 2008

"Man kann sehen, dass sich einige Teams, wie zum Beispiel Force India, während der Saison mehr verbessert haben als wir. Das ist nicht normal für uns, denn in den vergangenen zwei Jahren haben wir von jedem einzelnen Upgrade profitiert", wundert sich Bottas daher. "Das Team arbeitet momentan wirklich pausenlos", versichert der Finne allerdings und erklärt, dass es "nur eine Frage der Zeit" sei, bis Williams wieder bessere Ergebnisse einfahre.

Lücke deutlich geschlossen

"Force India ist ziemlich nah an uns dran, sie haben ein ziemlich gutes Auto, und sie haben einige Fortschritte gemacht", räumt Bottas ein und erklärt im Hinblick auf den neuen Unterboden: "Hoffentlich wird uns das Update hier ein bisschen helfen. Beim Test in Silverstone haben wir uns auf die Rennpace und besseren Umgang mit den Reifen konzentriert. Das waren in den vergangenen Rennen die größten Probleme."

"Wir sind definitiv nicht zufrieden damit, wo wir momentan stehen", gibt sich der Finne selbstkritisch. Sergio Perez will Force Indias gutes Ergebnis in Silverstone derweil nicht überbewerten. "Ich denke, dass Silverstone kein normales Rennen war. Es wird sehr interessant sein, wie die kommenden Rennen laufen. Dieses Rennen ist für uns ein sehr guter Test, da können wir sehen, wie nah wir an ihnen dran sind", so der Mexikaner.

"Ich denke, dass wir immer näher und näher kommen. In den vergangenen fünf Rennen haben wir die Lücke bei den Punkten massiv geschlossen. Ich glaube, dass es eine sehr harte Aufgabe werden wird, aber ich bin mir sicher, dass wir ihnen einen harten Kampf bieten können. Wir wollen sie schlagen. Für unser Team wäre es ein fantastisches Ergebnis, Platz vier in der Konstrukteurswertung zu belegen", erklärt Perez selbstbewusst. Auszuschließen ist das momentan keinesfalls.