Red-Bull-Plätze blockiert: Sainz möchte trotzdem Bulle bleiben

Obwohl die Aussichten auf ein Cockpit im Red-Bull-Team denkbar schlecht stehen, möchte Carlos Sainz Teil des Programms bleiben - Toro Rosso trotzdem gute Wahl

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Red Bull für die nächsten Jahre wohl kein Cockpit anbieten kann, denkt Carlos Sainz derzeit nicht daran, das Juniorprogramm der Bullen zu verlassen. Der Spanier fährt aktuell seine zweite Saison bei Toro Rosso, besitzt allerdings denkbar schlechte Aufstiegschancen zu Red Bull, denn der A-Rennstall scheint für absehbare Zeit blockiert zu sein. Daniel Ricciardo ist bis 2018 gebunden, wie Motorsportberater Helmut Marko kürzlich unterstrich, und auch Max Verstappen ist langfristig unter Vertrag.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz äußert sich zu seiner Zukunft, und die soll im Bullenkader liegen Zoom

"Es stimmt, dass die Situation bei Red Bull ziemlich geschlossen aussieht", muss Sainz gegenüber 'NBCSN' zugeben. Dennoch möchte er sich nicht von den Bullen trennen, um anderweitig seine Chance zu suchen. "Meine Karriere wurde von Red Bull geleitet, und sie haben immer die richtige Entscheidung für mich getroffen", sagt er. Über den Meistertitel in der Formel Renault 3.5 führte sein Weg in die Formel 1, wo er 2014 Jean-Eric Vergne ersetzen durfte.

Doch die Zeit in der Königsklasse ist seitdem nicht immer glänzend verlaufen. In seinem Debütjahr holte der Spanier 18 Zähler und stand deutlich im Schatten von Teamkollege Max Verstappen, der in dieser Saison bei Red Bull den enttäuschenden Daniil Kwjat ersetzen durfte. 2016 hat Sainz auch 18 Punkte gesammelt - diesmal allerdings innerhalb von sieben Rennen. Mittlerweile fühlt sich der 21-Jährige bei Toro Rosso wohl.

"Ich habe einen guten Rhythmus gefunden, und seit Barcelona scheinen mir viele Dinge außerhalb meiner Kontrolle nicht mehr zu passieren", erzählt er am Rande des Großen Preises von Europa. "Dadurch konnte ich konstantere Rennen mit weniger Problemen fahren und bin dort angekommen, wo ich schon in den ersten vier Rennen hätte sein sollen." In jenen holte er problembedingt nur vier Zähler, seitdem in drei Rennen 14.


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"Ich habe nichts verändert, ich habe einfach weniger Schwierigkeiten, und mir passieren weniger seltsame Dinge. Ich kann zeigen, wozu ich in der Lage bin", sagt Sainz, der hofft, dass seine Leistung genug ist, um im Kreis von Red Bull zu bleiben. "Wenn die Zeit reif ist - nach hoffentlich einer Serie von guten Rennen - werden sie hoffentlich eine Entscheidung für mich fällen, und es wird die richtige sein", legt er das Vertrauen in Helmut Marko, der sich für die Junioren verantwortlich zeichnet.

Die einzige Möglichkeit in der Formel 1 scheint dabei aber eben das kleine Team Toro Rosso zu sein, doch wie Sainz sagt, wäre auch das für ihn vollkommen okay: "Wir müssen denken, dass Toro Rosso mit einer guten Power-Unit und einem Jahr mehr Erfahrung ebenfalls in einer guten Position sein kann. James Key (Technikchef; Anm. d. Red.) ist zudem ein brillanter Designer und bringt das Team ebenfalls nach vorne."

Carlos Sainz

Bei Toro Rosso findet der Spanier zur Not gute Bedingungen vor Zoom

Es wird darauf ankommen, was Red Bull in Sachen Nachwuchs plant. Aktuell befindet sich mit Pierre Gasly nur ein Junior im Dunstkreis der Formel 1, für den ein Aufstieg 2017 realistisch ist. Sollte er zu Toro Rosso aufsteigen, könnte Sainz womöglich bessere Karten für einen Verbleib besitzen als Daniil Kwjat, der nach seiner Degradierung ein wenig in Ungnade gefallen ist und sich steigern muss. Carlos Sainz ist jedenfalls entschlossen zu bleiben: "Ich möchte im Moment nicht vom Red-Bull-Programm oder Toro Rosso weggehen", sagt er.