powered by Motorsport.com

Pirelli: Team-Unterschiede waren früher größer

Pirelli-Rennleiter Mario Isola glaubt im Gegensatz zu früher an eine Annäherung der Teams beim Reifenverschleiß: "Hängt heute alles vom Setup des Autos ab"

(Motorsport-Total.com) - Das schwarze Gold der Formel 1 entschied auch in Baku über Sieg und Niederlage. Größter Verlierer des Reifenpokers unter den Teams war Red Bull, die mit einer starken Körnung auf den Hinterreifen zu kämpfen hatten. Das Problem am RB12 wurde durch die hohen Temperaturen am Sonntag sogar noch verstärkt.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Pirelli-Rennleiter Mario Isola (links) und Sebastian Vettel im Fachgespräch Zoom

Der gebrauchte Supersoft-Reifen hielt überschaubare fünf Runden durch. Die Soft-Gummimischung brachten den Red-Bull-Fahrern auch nicht mehr Grip in Aserbaidschan. Erst der Medium-Reifen sorgte für Abhilfe. Dieser galt im restlichen Fahrerfeld als relativ unbeliebt, da zu hart. Die roten Bullen konnten die starke Körnung damit zunächst in den Griff bekommen und wollen den Fehler bis Spielberg ausmerzen.

Zwar kämpften auch einige Teams im Mittelfeld mit dem schwarzen Gold der Formel 1, unterm Strich seien die Unterschiede zwischen den einzelnen Teams in der Reifenfrage aber nicht mehr so groß wie in früheren Jahren, wie Pirelli-Rennleiter Mario Isola beobachtet hat: "Ich erinnere mich an die Vergangenheit, wo wir Autos hatten, die stärker Reifen gespart haben als andere. Dieses Jahr kann ich es nicht genau beurteilen, weil es sehr vom Setup des Autos abhängt."

"Manchmal versuchen sie die Vorderreifen zu schonen, manchmal die Hinterreifen. Das hängt von der Strecke ab. Die haben einen großen Einfluss darauf, was sie im Zuge ihrer Strategie entscheiden können", analysiert Isola die Teams und deren Umgang mit den Reifen. Neben Daniel Ricciardo hatte auch Jenson Button mit Reifenproblemen in Baku zu kämpfen, wenn auch deutlich weniger stark: "Mit dem Supersoft-Reifen gingen wir relativ früh in die Box. Danach war unsere Pace auf den weichen Reifen viel besser."

Im Sauber verpokerte sich Marcus Ericsson bei hohen Asphalttemperaturen, was dem Schweden wertvolle Zeit gekostet hat: "Vom Start weg hatte ich mit dem Reifenmanagement mehr zu kämpfen, als erwartet. Über weite Strecken konnte ich wegen der fehlenden Reifenperformance nicht die erwarteten Rundenzeiten erreichen", ärgert sich der 25-Jährige. Reifenlieferant Pirelli verkündete Ende der Woche offiziell, der Motorsport-Königsklasse bis mindestens 2019 treu zu bleiben.


Fotostrecke: F1 Backstage: Baku