• 30.06.2016 14:24

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Massa: Qualifying ist mit neuen Regeln aggressiver geworden

Der Brasilianer spricht von einer positiven Weiterentwicklung der Formel-1-Autos, übt aber Kritik an den Reifen und der für 2017 geplanten Aerodynamik-Regeln

(Motorsport-Total.com) - Obwohl ihm eine Vorliebe für auf der Strecke klebende Autos nachgesagt wird, outet sich Formel-1-Routinier Felipe Massa als Fan des aktuellen Reglements mit wenig aerodynamischem Abtrieb. Der Williams-Pilot lobt die Weiterentwicklung der Fahrzeuge in den vergangenen zwei Jahren und sagt, sie hätte seine Herangehensweise verändert: "Das Gefühl ist ähnlich, aber es gibt mehr Grip und wir sind viel aggressiver", so Massa. "Zumindest sind wir das im Qualifying. Im Rennen aber nicht."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Robert Smedley

Felipe Massa und Robert Smedley riskieren im Qualifying jetzt mehr Zoom

Denn an den Pirelli-Reifen hat sich nicht viel getan. Sie sind weiter empfindlich und müssen von den Piloten mit Samthandschuhen angefasst werden, was dem auf weichen Mischungen starkem Brasilianer nicht schmeckt. "Wenn man aggressiv fährt, zerstört man sich die Pneus", moniert Massa und schließt sich damit einer ganzen Reihe von Kollegen an - nicht jedoch beim Thema elektronisches Pedal: "Ich hatte mit Brake-by-Wire nie Probleme. Daran gewöhnt man sich."

Massa wertet es trotz des Wechsels von V8-Saugmotoren zu V6-Turbo-Hybridaggregaten als den "einzigen großen Unterschied", dass es seit 2014 viel weniger Abtrieb, aber viel mehr Drehmoment gibt. "Das verändert die Fahrweise, zum Beispiel die Dosierung beim Treten auf das Gas", erklärt er und blickt der nächsten Novelle, die in der kommenden Saison ansteht, mit Hoffnung entgegen.

"Das könnte den Fahrern Spaß machen und auch körperlich anstrengender werden", orakelt Massa. "Und es wäre besser für die Show, denn wenn man Dinge in der Formel 1 ändert, dann müssen sie dieses Ziel mit oberster Priorität erfüllen." Ob die neue Aerodynamik dem gerecht wird, vermag er aber nicht zu sagen und mahnt wie viele vor den nächsten Prozessionen auf den Rennstrecken: "Klappt das? Wenn Autos mehr Abtrieb haben, dann wird das Hinterherfahren schwieriger."