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Cleverness statt Depression: Sportchef glaubt an Nico Rosberg

Toto Wolff sieht keinen Grund, warum Rosberg die jüngsten Rennen seine Topform gekostet haben sollten - Berger-Verpflichtung als kluger Schachzug

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff glaubt trotz der jüngsten Minikrise Nico Rosbergs daran, dass der Deutsche in der Saison 2016 Formel-1-Weltmeister werden kann. Am Rande des Europa-Grand-Prix in Baku erklärt er, dass sein Schützling weiter so in Form sei wie bei seiner Siegesserie zu Beginn des Jahres: "Es wird immer gefragt, ob sich die Gunst der Stunde verschoben hätte, wenn einer gewinnt und der andere nicht", meint Wolff und gibt sich die Antwort gleich selbst: "Nein, hat sie nicht!"

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Nico Rosberg

Wolff und Rosberg müssen demnächst auch wieder über Verträge sprechen Zoom

Der Österreicher glaubt an ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Erzrivale Lewis Hamilton und bestätigt: "Beide sind ganz dicht beieinander." Unerwartet kommen die schwierigen Zeiten für Rosberg nicht. Wolff hatte bereits prognostiziert, dass die glanzvollen Erfolge eines Tages abreißen würden und Recht behalten: "Nico hatte einen tollen Lauf, aber es war klar, dass er irgendwann ein Ende finden würde. Jetzt ist das Pendel eher in Richtung Lewis und anderer Fahrer ausgeschlagen. Das ist ganz normal."

Fraglich war eher, wie Rosberg mit der Situation umgehen würde. Niederlagen im Titelkampf, die er gegen Hamilton 2014 und 2015 auf teils kontroverse Art und Weise einstecken musste, könnten Narben hinterlassen haben. Doch Wolff winkt ab und stärkt dem Wahl-Monegassen den Rücken: "Deswegen verfällt er nicht in Depressionen. Die Jungs sind Profis, haben emotional oder mental kaum Probleme." Was auch am Beispiel Hamilton, der seine Pechsträhne spurenlos überwand, klar wird.

Wolff lobt außerdem, dass Rosberg es geschafft hätte, sich mit Gerhard Berger als Berater in den anstehenden Vertragsverhandlungen mit Mercedes abzuschirmen: "Er hat einen brillanten Ratgeber, der sehr erfahren darin ist, gute Deals auszuhandeln. Das war sehr clever, weil er sich damit selbst rausgenommen hat - so hat es keinen Einfluss auf ihn."