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Team widerspricht Hülkenberg: Keine großen Updates mehr

Nico Hülkenberg hofft, dass noch 2016 weitere Updates kommen werden, für Force-India-Teamchef Robert Fernley steht ab jetzt aber 2017 im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg ist guter Dinge, dass Force India nach Einführung des Barcelona-Updates weitere technische Fortschritte machen wird: "Ich weiß, dass mehr kommt, später in der Saison", erklärt er am Rande des Grand Prix von Spanien. "Wir werden Performance finden. Wir brauchen dafür länger als die großen Teams mit großen Geldbörsen, aber es gibt gute Anzeichen."

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Für Nico Hülkenberg verläuft die Saison nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte Zoom

Aber Teamchef-Stellvertreter Robert Fernley, in Abwesenheit von Vijay Mallya de facto Herr im Haus, was das operative Geschäft bei Force India angeht, widerspricht Hülkenberg. Man werde 2016 keine größeren Updates mehr einführen, sondern sich lieber darauf konzentrieren, das Barcelona-Update zu optimieren: "Es war unser erstes Mal mit dem neuen Aero-Paket. Wenn wir das besser kennen, können wir hoffentlich ein paar Zehntel mehr rausholen", sagt er.

"Wir wollen so früh wie möglich mit dem 2017er-Auto anfangen. Wegen der Regeländerungen gibt es nämlich nur sehr wenig, was man von diesem Auto auf 2017 übertragen kann", begründet Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com', warum in dieser Saison wenn überhaupt, dann nur noch kleine Neuerungen geplant sind. Und: "Zwischen 2015 und 2016 war das noch anders, da konnte man viel übertragen."

Großes Update für Barcelona bringt viel

In Barcelona hatte Force India eines der größten Update-Pakete aller Teams am VJM09: Front- und Heckflügel optimiert, seitliche Lufteinlässe verkleinert, neue Motorabdeckung, verbesserte Bremsbelüftungen. Das Update sei "nicht ganz so groß" wie jene B-Version, die im vergangenen Sommer eingeführt wurde, "aber es ist deutlich spürbar, sowohl vom Gefühl als auch auf der Uhr. Ohne das Update wären wir glaube ich in Q1 raus gewesen", meint Hülkenberg.

"Barcelona", sagt Fernley, "gehört historisch gesehen nicht zu unseren besseren Strecken. Da in Q3 zu sein und mit dem anderen Fahrer knapp dahinter, ist nicht schlecht." Das ist ermutigend, denn: "Barcelona ist schon noch eine Standortbestimmung. Aerodynamik, Balance ist hier sehr wichtig. Aber es ist nicht mehr so wie Anfang der 2000er, als Barcelona die Nonplusultra-Strecke war. Das muss man ein bisschen relativieren", analysiert Hülkenberg.


Fotostrecke: Technik-Updates Barcelona

Perez dominiert das Stallduell

Dem Deutschen haftet indes weiterhin die Seuche an den Fersen. Nach Punkten steht es zwar nur 6:8 gegen Teamkollege Sergio Perez, das Qualifying-Duell (1:4) ist aber eine klare Sache. Am Sonntag in Barcelona fing sein Force India Feuer, Hülkenberg musste das Auto daraufhin abstellen. 2016 ein Jahr zum Abhaken? "Das glaube ich nicht", widerspricht Fernley. "Ich glaube daran, dass das Glück immer zurückkommt, wenn du nur alles richtig machst."

Ursache für das Feuer (das Hülkenberg wegen überforderter Streckenposten übrigens selbst löschen musste) war ein Ölleck. Das auslaufende Öl entzündete sich am heißen Auspuff und ging in Flammen auf. Ein struktureller Schaden an der Antriebseinheit ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Aber: Bereits am Freitag war Perez mit einem qualmenden Heck in die Box gekommen. Die Ursache war die gleiche wie am Sonntag bei Hülkenberg.

Nico Hülkenberg, Felipe Massa

Der VJM08 aus der Saison 2015 sieht dem aktuellen Modell sehr ähnlich Zoom

Große Bäume wird man mit dem aktuellen Auto nicht ausreißen, befürchtet der amtierende Le-Mans-Sieger: "Es ist nicht so, dass wir uns über den Winter zurückgelehnt und nicht weiterentwickelt haben. Aber der Schritt war einfach nicht groß genug, als wir mit diesem Auto erstmals auf die Strecke gegangen sind." Das kann man übrigens auch optisch erkennen: Der VJM09 sieht seinem Vorgängermodell verblüffend ähnlich...